Mit einem eigenen Sachbuch Kunden gewinnen?
Geht das überhaupt? Die Zahlen sprechen ja nicht wirklich dafür.
2020 warren 69.200 Bücher auf dem deutschen Markt (sagt Statista). Davon sind ca. 15-20% Sachbücher.
Es gibt also krass viele Bücher.
Weiter: Das durchschnittliche Sachbuch hat eine Auflage von 1500 bis 4000 Exemplaren.
Hier eine Erlös-Rechnung:
Du steckst ungefähr 3 Arbeitsmonate in das Buch, das Verlag finden usw. Wir gehen von 8000 Euro Umsatz im Monat aus, der dir flöten geht als Berater oder Coach.
Macht 24.000 Euro Investment (wenn du dich selbst bezahlen würdest).
Du bekommst ungefähr 1 Euro pro verkauftem Buch.
Macht 1500 bis 4000 Euro Einnahmen pro Buch.
Vom reinen Erlös eines Sachbuches zu leben, lohnt sich also nicht.
So gewinnst du mit Sachbüchern Kunden
Anja Niekerken ist erfolgreiche Sachbuchautorin (10 Bücher und davon ein Amazon-Bestseller), Trainerin und Coach für Führungskräfte. Und sie zeigt anderen Selbstständigen, wie sie ein richtig gutes Sachbuch schreiben und vermarkten.
Anja ist der Beweis, dass Berater, Trainer und Coaches mit einem Sachbuch sehr gut verdienen können.
In dieser Folge lernst du,
- wie Anja auf 10 Kundenanfragen im Monat von notorisch schwer erreichbaren Unternehmenskunden kommt
- welche Marketing-Schritte nötig sind, damit dein Sachbuch ein Kundenmagnet wird
- die Vor- und Nachteile von Verlag und Self-Publishing
Ressourcen:
Webseite: Anja Niekerken
Podcast: Erfolgreich schreiben
„2020 warren 69.200 Bücher auf dem deutschen Markt.“
Bei der von Ihnen genannten Größenordnung handelt es sich um die Anzahl allein der jährlichen Neuerscheinungen in Deutschland …
Ach, noch ne Ergänzung.
Bei meinen ersten 2 Büchern habe ich noch den Fehler gemacht, das komplette Manuskript zu schicken. Bei 10 Verlagen hat es dann bei 8.ten geklappt.
Beim 2. Buch habe ich vorher immerhin die entsprechenden Lektoren der Verlage gefragt, ob sie Interesse daran hätten und es dann erst geschickt.
Inzwischen habe ich einige Verlage zur Auswahl bzw. kenne Lektoren, da brauche ich nur anrufen und sagen: Ich habe eine neue Idee oder ein neues Thema, hast du Interesse – und dann klappt das. Zumal ich die letzten Bücher immer beim gleichen Verlag veröffentliche, weil der bei meiner Zielgruppe Trainer bekannt ist und ein sehr gutes Lektorat hat, auf das ich mich verlassen kann.
Liebe Sandra,
sehr interessant!! Ich schreibe ja gerade an meinem 22. Buch über das Thema Online-Seminare, und das Thema Marketing zum Buch ist für mich auch sehr interessant. Ich habe das bisher mehr oder weniger immer dem Verlag überlassen und durch euer Gespräch sind nun doch einige Fragen aufgetaucht, die ich aber wohl besser Anja stelle. :-).
Auch ich habe bisher immer nur über einen Verlag veröffentlicht, nicht nur wegen der Glaubwürdigkeit, sondern weil so ein Verlag ganz andere Marketing-Möglichkeiten hat als ich.
Auf jeden Fall waren auch für mich ein paar interessante Anregungen und Aspekte dabei und grundsätzlich der Anschubser, mich auch mehr ums Marketing zu kümmern. Pressearbeit habe ich beispielsweise noch nie gemacht, nur wenn ich von denen angefragt wurde.
Ansonsten liebe Sandra, würde ich dich gerne ermuntern, auch mal ein Buch zu schreiben. Du schreibst sehr gut und du sprichst auch sehr gut und sehr klar, von daher wäre das überhaupt kein Thema.
Die Frage ist natürlich worüber – und deine Marketing Themen sind zum Teil natürlich ständigen Veränderungen unterworfen, da müsstest du mal schauen, was es da an Themen und Bereichen (aus deinen Kursen) gibt, die Bestand haben.
Noch zu den Schreib-Routinen:
Ich blockiere mir meist einige Wochen am Stück, wo ich jeden Tag längere Zeit am Buch schreibe. Sehr oft mache ich das in einem Arbeitsurlaub in der Türkei (wo ich auch gerade sitze und heute das vorletzte Kapitel meines neuen Buches vollendet habe :-)) und arbeite dort den halben Tag am Buch und mache einen halben Tag Urlaub.
Vorher habe ich allerdings erst mal 10 Tage komplett Urlaub gemacht ;-).
Bei einem meiner früheren Bücher habe ich es übers Jahr verteilt, mal 3 Wochen zu Hause und später wieder 4 Wochen Arbeitsurlaub in der Türkei. Also meine Bücher sind nicht in einem Monat geschrieben, sie sind aber auch immer extrem dick, sprich, ich sprenge immer die Verlagsvorgabe (irgendwas zwischen 300 und 400 Seiten), den Rest gibt es dann noch als Online-Ressource.
Das ist aber auch ein Punkt, der mir durch das Interview wieder klar wurde: Ich packe immer noch zu viel in ein Buch. Am extremsten war es bei „Kreative Geister wecken.“ Da habe ich ein komplettes Seminarkonzept mit allen Methoden und Aufbau beschrieben und noch einen zweiten Teil mit ganz vielen weiteren kreativen Methoden mehr Richtung Selbsterfahrung. Da hätte ich gut zwei Bücher draus machen können. Aber irgendwann lerne ich das auch noch :-).
Aber so eine tägliche Morgenroutine neben der normalen Arbeit ist natürlich auch eine Lösung.
So, ich kann dich nur ermutigen, schreib ein Buch liebe Sandra, du hast genug zu sagen und das erste Buch ist wirklich ein tolle Gefühl – und mir zumindest macht das Schreiben auch Spaß. Sonst würde ich eher sagen, dass man es lassen soll.
Schöne Grüße
Zamyat