In einer kleinen Reihe stelle ich dir verschiedene Formate für Blog-Artikel vor. Nach der Link-Sammlung und dem List-Post dreht es sich heute um das Blog Interview.
Interviews sind eine unterhaltsame Form der Wissensvermittlung, sonst gäbe es dieses Format nicht schon seit hunderten Jahren in Form von Zeitungs- und Radio-Interviews.
Das Interview im Blog ist eins meiner liebsten Formate, weil es Spaß macht und dir viele Vorteile bringt.
Weshalb Interviews in deinem Content nicht fehlen sollten
Interviews erweitern den Horizont
Mit einem Experten-Interview präsentierst du deinem Leser hochwertige Informationen von Spezialisten, die du selber gar nicht geben könntest. So erweiterst du dein Themenfeld und den Horizont deiner Leser. Angenommen du bist Hundetrainer und bei dir bekommen Leser Wissen rund um Hundesport und -spiele. Ein Interview mit einem Osteopathen informiert deine Leser über die Risiken bestimmter Sportarten. Deine Leser erhalten Zugang zu Leuten, die sie von allein vielleicht gar nicht gefunden hätten.
Dein Status profitiert
Wenn du besonders bekannte und profilierte Personen interviewst, kann das einen enormen Schub für deinen Status bedeuten. Der Status der interviewten Person färbt auf dich ab und hilft dir, dich als ernstzunehmende Person in deiner Branche zu etablieren. Was glaubst du, weshalb diese „bekannt aus“-Aufzählungen, wie Girlanden jede Webseite schmücken? Genau, weil der Status des zitierten Mediums auf die Person abfärbt.
Du motivierst deine Leser
Wenn du es schaffst, deine Leser zu motivieren und inspirieren und in Aktion zu treten, werden sie Ergebnisse sehen. Wenn deine Leser dank dir Ergebnisse sehen, werden sie wiederkommen. Je mehr Ergebnisse dein Content liefert, umso höher die Chancen, dass deine Leser bei dir kaufen. Wenn du Personen interviewst, die sehr erfolgreich sind, oder die ein Problem gelöst haben, das deine Kunden auch plagt, wirkt das enorm motivierend auf deine Leser.
Du gewinnst Reichweite
Interviews können dir aus zwei Gründen mehr Reichweite bringen als andere Content-Formate.
- Leute lieben Interviews, wenn sie unterhaltend sind und gleichzeitig hilfreiche oder inspirierende Inhalte vermitteln. Meine Skype-Videos werden häufiger auf Facebook kommentiert als andere Formate.
- Der Interviewte teilt das Interview auch in seinem Netzwerk, was dir zusätzliche Reichweite und Interaktion bringt. Je größer das Netzwerk deines Gesprächspartners ist, umso mehr Reichweite springt für dich raus. Das spricht dafür, dass du dir wirklich bekannte Leute für dein Interview suchst und ein wirklich hochwertiges Interview produzierst, das deinen Gegenüber gut aussehen lässt.
4 Interview-Formate
Wie du Interviews im Blog umsetzt, hängt ganz von deinen Vorlieben ab. Wenn du zu schüchtern für ein Video-Interview bist, tut es auch ein geschriebenes. Ich will dich trotzdem überreden, dich im Video zu zeigen. Videos werden gern geschaut und lockern die Textwüste im Blog auf.
1) Video gefilmt vor Ort, z.B. auf einer Veranstaltung, Konferenz, Messe oder wie im Beispiel im Biergarten Geht Social Media Marketing ohne Urheberrechtsverstoß? Auf ein Bier mit Thomas Schwenke
2) Skype-Video-Telefonat, aufgenommen z.B. mit Call-Recorder (für Mac) Beispiel: Wie Matthias Schultze (Maler Heyse) mit Blog und Social Media 360.000 Euro Umsatz gewonnen hat
3) Text-Interview: feng shui expertentipps zum wohnen mit beton
4) Tonaufnahme oder Podcast, das Video wird als mp3-Aufnahme eingebunden. Als Serie angeboten, nennt es sich dann Podcast, wie z.B. der Jura-Podcast von Thomas Schwenke.
Wenn dir Interviews Spaß machen, kannst du eine regelmäßige Reihe daraus gestalten, z.B. wie es erfolgreich Matthias Schultze im Maler-Heyse-Blog umsetzt: „Matthias Schultze fragt“
10 Punkte Checkliste für ein spannendes Blog-Interview
- Wie spannend ein Interview im Ergebnis wird, hängt von der Qualität der Fragen ab. Damit du die richtigen Fragen stellst, solltest du dich für jedes Interview gut vorbereiten. Informiere dich ausführlich zu der befragten Person und zum Thema, damit du Anhaltspunkte für gute Fragen findest.
- Versetz dich in deine Leser: Was würden die gern von der befragten Person erfahren? Auf welche spezifischen Probleme weiß der Experte Antwort?
- Lege dir vorab deine Fragen zurecht, aber klammer dich nicht daran. Oft ergeben sich erst im Gespräch die wirklich interessanten Aspekte. Also unbedingt nachfragen, wenn ein interessantes Detail zur Sprache kommt.
- Für ein schriftliches Interview führe das Gespräch trotzdem telefonisch und tippe mit. Das Ergebnis ist wesentlich dynamischer als wenn dein Gesprächspartner dir ausformulierte Antworten zuschickt.
- Schick deine Fragen vorher deinem Gesprächspartner zu, damit er sich darauf vorbereiten kann. Das entspannt deinen Gegenüber und sorgt für ein flüssiges Interview, weil lange Nachdenkpausen wegfallen.
- Erstelle eine kurze Einleitung, in der du deinen Gesprächspartner vorstellst und das Thema einleitest. Bei Video-Interviews schreibe einen kurzen Teaser-Text, den du dann über dem Video einfügst.
- Füge am Ende des Interviews Webseite und andere Links deines Interviewten ein. So können sich deine Leser weiter informieren und deinem Gesprächspartner tust du damit etwas Gutes.
- In Video- und Podcast-Interviews: Nenne deinen Namen und Webseite am Anfang und Ende des Videos. So erfahren Personen, die sich dein Video auf Youtube anschauen, wo sie dich finden können.
- Schicke deinem Gesprächspartner vor Veröffentlichung den Blog-Artikel, bzw. den einleitenden Teaser mit Vorstellung zur Ansicht und Korrektur.
- Nach Veröffentlichung schick deinem Gesprächspartner den Link, damit er das Interview in seinem Netzwerk teilen kann.
Interviews werten deinen Content auf
Interviews sollten Teil deiner Content-Strategie sein, weil dir und deinen Leser helfen. Sie werten deinen Status auf, wenn du wirklich bekannte Personen interviewst. Und gleichzeitig lieferst du deinen Lesern Informationen, die über deinen Horizont hinausgehen.
Ach ja, und sie machen verdammt viel Spaß. Das allein reicht doch schon als Grund, oder?
Hast du weitere Tipps für ein gutes Interview? Dann freue ich mich darauf im Kommentar!
Liebe Sandra,
ich liebe Interviews! Ich mache auch alles so, wie Du es in Deinem Blogartikel geschrieben hast. Wenn ICH Menschen für Interviews gewinnen will, klappt das überwiegend gut. Nur die „Berühmten“ sagen nein und das enttäuscht mich aber was mich gerade richtig fertig macht, ist dieses: Ich komme in keinen Podcast und werde regelmäßig mit höflichen Ausreden, wie z.B. „Passt nicht ins Konzept“ oder “ Haben gerade genug Interviewpartner“ abgespeist. Ich habe immer sorgfältig die Podcasts analysiert, in die ich wollte und dem Konzept gemäß Themenvorschläge gemacht. Mein Eindruck ist: Es werden immer dieselben 5 Leute untereinander herumgereicht und für Außenstehende Nobodys, wie mich, die erst noch bekannt werden wollen und müssen, ist die Tür verschlossen. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass ich die Podcasts meine, die ich angefragt habe. Dich habe ich nicht gefragt, weil Du nur gestandene Business-Experten zu Gast hast. Die „Großen, Berühmten“, wie Marike, Nina etc…. Ich komme mir gerade vor, wie der letzte Mensch, der überall abgelehnt wird und das ist nicht schön! Was kann ich tun?
Hallo Sandra,
ich bin auf deinen Beitrag gestoßen, weil ich mich gerade mit der Frage beschäftige: „Macht es Sinn sehr unterschiedliche Menschen zu interviewen?“ Mir ist schon klar, dass ein gewisses Thema wie bspw. Kunst eine klare Adresse für Kreative ist, aber ich wollte immer die Unterschiedlichkeit der Menschen auf meinem Blog zeigen.
Was meinst du?
Liebe Grüße
Christopher
Hi Christopher,
wenn diese unterschiedlichen Menschen etwas zu sagen haben, was dein Publikum anspricht, klar warum nicht? Ich finde schon, es braucht einen roten Faden. Vielleicht stellst du ähnliche Fragen an diese Menschen, die dann ihren Weg erklären?
Gruß
Sandra
Hallo Sandra,
Danke für Deine Tipps.
Hier möchte ich auf die erfolgreiche Interviewreihe „9 ½ Fragen – Karrieretipps & Co.“ von Bettina Sturm hinweisen: http://www.deincopilot.de/category/9einhalb-fragen.
Bettina hat auch mich interviewt: http://www.deincopilot.de/9einhalb-fragen/im-cockpit-mit-tine-kocourek. Für mich war es das erste Interview und ich freue mich bereites auf das nächste.
herzliche Grüße
Tine
Hallo Sandra,
eine sehr schöne Auflistung. Ich hab mal ein Interview mit mehreren Personen in einem Beitrag gemacht. http://riskiereundgewinne.de/je-groesser-das-risiko-und-desto-mehr-weiterentwicklung-10-persoenlichkeiten-und-ihre-erfahrungen/. Bin gerade dabei auch Skype Interviews zu planen und durchzuführen. Auf die Idee bin ich gekommen, als ich selber mal interviewt wurde. Es macht ein Menge Spaß und beide Partner profitieren davon.
LG
Matthias
Hi Matthias,
schöne Idee, gleich so viele Leute auf einmal zu befragen.
Gruß,
Sandra
Danke für den Beitrag und die Tipps für Blog-Interviews. Seit April 2013 führe ich regelmäßig Interviews mit Menschen, die sich einen Traum verwirklicht haben. Inzwischen sind bereits 45 Beiträge erschienen, die im Mutmacher-Magazin unter dem Motto „MutmachMittwoch“ zu finden sind: http://www.mutmacher-magazin.de/category/mutmachmittwoch
Diese Beiträge haben einen hohen Zugriff und kommen sehr gut an 🙂
Herzlichst, Ulrike Bergmann
Danke Ulrike, gleich das neueste Interview hat mich angesprochen, denn ich bin gerade in der Gegend von Lucca 🙂 Gruß, Sandra
Das ist ja eine Ünerraschung! Wünsche Dir eine schöne Zeit. Das Buch von Anne Strobel gibt es auch in Lucca 😉
Schöne Anregung, zumindest für Technikaffine. Für viele wird jedoch die technische Hürde enorm hoch liegen, denke ich. Wenn ich nicht selbst ein Tonstudio für Sprachaufnahmen betreiben würde, wäre es sicher sehr Aufwändig Podcasts in einer Qualität zu produzieren, die meinen Status als Experte auch gerecht werden, allein schon von der Klangqualität her. Alles andere klingt und sieht oft dilettantisch aus und ob Christin das als Experte wirklich will???
Schnitt von Audio- und Videodateien, Codecs etc. sind für Laien doch oft böhmische Dörfer.
Hallo Dirk,
damit magst du Recht haben. Am einfachsten ist immer noch das geschriebene oder Video-Interview. Skype-Telefonate aufzunehmen mit einem guten Headset ist wirklich einfach. Das bekomme selbst ich hin 🙂 Ein Podcast hingegen ist viel mehr Arbeit, nicht nur technisch sondern auch in der Konzeption.
Gruß
Sandra