Du willst einen Blog starten.
Du bist felsenfest davon überzeugt, dass du mit einem Blog deine Community aufbaust.
Als Expertin überzeugst.
Neue Kunden gewinnst.
Wunderbar.
Wenn du noch nicht ganz überzeugt bist, lies hier, warum sich das Blog schreiben lohnt.
Bevor du deinen ersten Artikel in dein Laptop hämmerst, solltest du ein paar Dinge wissen.
Die Herausforderung: Mehr Blogs als Leser und alle wollen Video.
Es gibt 600 Millionen aktive Blogs weltweit. (Growth Badger) Die Konkurrenz ist also gewaltig.
Die Deutschen verbringen doppelt so viel Zeit beim Video sehen, wie beim Artikel lesen. Und mehr Zeit beim Online-Shoppen als auf Blogs.
Trotzdem ist einen Blog zu starten das beste, was du für dein Online-Business tun kannst.
Aber das weißt du schon, sonst wärst du nicht hier.
Als ich meinen Blog 2011 gestartet habe, waren Podcasts was für Nerds, Youtube nur für Video-Enthusiasten und die Blogosphäre in Deutschland irgendwie noch gemütlich.
Du startest deinen Blog vielleicht erst. Uns beide treiben aber dieselben Fragen um.
- Wie wird oder bleibt mein Blog relevant?
- Muss ich neben Text auf Podcast und Video setzen? In welcher Reihenfolge?
- Worüber schreib ich?
- Welche Themen kommen besser an als andere?
- Wie steigt meine Reichweite?
Damit dein Blog für dein Business funktioniert, lern, wie du ihn zukunftstauglich machst.
1 Denk Multimedia.
Wenn du beim Blog hauptsächlich an Text denkst, wirst du umdenken müssen.
Die Menschen wollen lesen, hören und sehen, also sollte dein Blog das längerfristig auch bedienen. Erfolgreiche Blogger heute nutzen auch Youtube-Kanal oder Podcast, um ihre Community zu bedienen.
Ania und Daniel von geh-mal-reisen.de veröffentlichen ihre Artikel auch im Podcast.
Fang nicht alles gleichzeitig an!
Starte deinen Blog mit Text und zieh das durch für 6 bis 12 Monate. Dann überleg dir, wie du aus deinen Artikeln auch Podcast-Folgen oder Videos machen kannst.
2 Kenn deinen Wunschkunden.
Wie bei allen Marketing-Anstrengungen: Wenn du nicht weißt, wen du erreichen willst, wirst du viel Energie verschwenden.
Kleines Gedankenspiel.
Die meisten Deutschen essen Vanille. (wie langweilig)
Der Markt dafür ist groß. Und der Wettbewerb erst recht. Die großen Firmen bieten das an, was möglichst viele kaufen wollen.
Als Neuling kannst du entweder mit horrendem Anzeigenbudget dagegen anwerben oder du überlegst dir was.
Du gehst in die Nische.
Zum Beispiel mit abgefahrenen Geschmackssorten, wie salziges Lakritz. Oder mit veganem Stieleis aus ganzen Früchten in plastikfreier Verpackung (Paletas).
Zurück zu deinem Blog.
Viele meiner Kursteilnehmer sträuben sich erstmal davor, spezifisch zu werden. Vor allem die Coaches, weil die allen helfen wollen.
Zu denken, du könntest allen helfen, ist vermessen. Du bist nicht die beste Lösung für jeden.
Wenn dein Blog erfolgreich wachsen soll, konzentrier dich auf wenige Personen.
Zum Start solltest du ein oder zwei Personen vor Augen haben, die deine Lieblingskunden repräsentieren. Jeden Text, den du schreibst, schreibst du nur für diese Person.
Die Anleitung zum Wunschkundenprofil findest du hier.
Dich auf eine kleine Zielgruppe und ein bestimmtes Problem zu fokussieren, hilft dir beim Themen finden, beim Schreiben und beim Vermarkten deines Blogs.
3 Sei superhilfreich.
Warum lesen Menschen Blogs? Hubspot sagt:
Deine Leser wollen etwas praktisch lernen, nicht nur theoretisch. Wenn du deinen Artikel fertig hast, frag dich: Weiß mein Leser jetzt, wie er die Idee umsetzen kann?
Wenn du das beherzigst, setzt du dich von den vielen Laber-Blogs ab, die viel sagen und wenig zeigen.
Dein Blog ist ein Honigfass, kein Megafon. Schreib über Dinge, die deine Leser interessieren, nicht darüber, was du erzählen willst. (Amanda Sellers, HubSpot)
Artikel mit mehr als 3000 Wörtern bekommen 3x so viel Traffic, werden 4x so häufig geteilt und werden 3 mal so häufig verlinkt. (SEMrush, 2019)
Das liegt daran, dass die meisten langen Artikel eben superhilfreich sind. (Nicht alle, es gibt auch die künstlich aufgeblähten, die nix bringen.)
3000 Wörter ist verdammt lang. Zum Glück gibt’s andere Untersuchungen 🙂 Blog-Plattform medium hat untersucht und herausgefunden: Der ideale Blog-Post erfordert 7 Minuten zum Lesen und ist ca. 1600 Wörter lang. (Quelle)
4 Sei persönlich.
Es wurde ja schon über alles geschrieben. Ist das dein Einwand, der dich immer wieder bremst?
Dann sagst du ab sofort: ICH hab darüber noch nicht geschrieben.
Deine Leser wollen keine herzlose Anleitung zu XYZ lesen. Die wollen hören, wie DU es machst oder welche Fehler du gemacht hast oder warum du jetzt so ein Überflieger bist.
Was mir hilft, persönlicher zu schreiben, ist mir solche Themen auszusuchen, zu denen ich eine Geschichte habe.
Wenn deine Inhalte an deiner Erfahrung aufgehängt sind, ist dein Blog-Post automatisch interessanter, denn deine Erfahrung ist einzigartig.
Lea aus meinem Team hat so einen persönlichen Artikel mal auf ihrem Bullet-Journal-Blog Punktkariert veröffentlicht. Der Artikel wurde viel von anderen auf Social geteilt und hatte auch überdurchschnittlich viele Kommentare.
5 Sei entertaining. (Nein, nicht wie Anke Engelke)
Tu alles, was du in den 80ern in den Schulbüchern vermisst hast.
Nimm Geschichtsunterricht. Wir haben Jahreszahlen gepaukt. Wie langweilig. Die Geschichte eines Mädchens aus einem kleinen Dorf in Mesopotamien zu erzählen, wäre unterhaltsam gewesen. Und die hätt ich auch nach der Klausur noch erinnert.
Wenn du Humor hast, streu große gehäufte Teelöffel über deine Texte. Deine Leser werden's dir danken. Es gibt schon so viele dröge Blogs, die keiner liest!
Formate abzuwechseln ist auch unterhaltsamer, als stets immer nur 3500 Wörter lange Textwüsten zu produzieren. Lies die Regel „Denk Multimedia“.
6 Konzentrier dich auf Aufmerksamkeit statt auf Besuche (Page Views).
67% aller Firmen (und ich) nutzen organischen Traffic (das sind Menschen, die deinen Blog über Google und Social finden), um den Erfolg ihres Content-Marketings zu messen. (SEMrush, 2019)
Dabei zählt in Zukunft eine andre Zahl viel mehr.
Nämlich wie viele deiner Webseitenbesucher deine Blog-Artikel tatsächlich lesen und sich aktiv damit auseinander setzen.
Der Social Media App Anbieter Buffer hat zugegeben, dass 55% seiner Blog-Leser Artikel nur noch 15 Sekunden oder kürzen lesen.
Autsch. Das ist fast so schlimm wie die Video Views bei Facebook (Die meisten „schauen“ 3 Sekunden ohne Ton.)
Mein vierthäufigst kommentierter Blog-Artikel ist ein persönlicher Bericht: Meine Abrechnung mit der Hochpreisstrategie. Dabei ist der Blog-Artikel nur Nummer 27 meiner meist besuchten Beiträge und Seiten. Der Beitrag ist persönlich und schonungslos ehrlich. Ich spreche Dinge an, die sich andre nicht trauen.
Wenn du einen erfolgreichen Blog schreiben willst, konzentrier dich auf deine Community. Was beschäftigt deinen Tribe und wie kannst du helfen?
Wenn du 1000 Leser hast, die sich aktiv mit deinen Inhalten beschäftigen ist das mehr wert als ein Blog, der mit beliebigen Keywords hunderttausend Leser einfängt, die sofort wieder abspringen.
Ev Williams von Medium erklärt sehr schön, warum Lesezeit die neue Erfolgswährung für Blogs ist: We pay more attention to time spent reading than number of visitors at Medium because, in a world of infinite content — where there are a million shiny attention-grabbing objects a touch away and notifications coming in constantly — it’s meaningful when someone is actually spending time.
Wie kannst du Aufmerksamkeit messen?
- Verweildauer auf dem Blog-Post
- Anzahl der Kommentare
7 Schreib für's Scannen, nicht für's Lesen.
Die Zeit, die unsere Leser im Blog verbringen, zeigt uns, wie gut unser Blog ankommt.
Und gleichzeitig willst du so schreiben, dass deine Leser schnell lesen können.
Ist das nicht widersprüchlich?
Nein.
73% aller Leser geben zu, dass sie Blog-Artikel nur überfliegen. 27% lesen „richtig“. (HubSpot, 2017)
Deine Besucher entscheiden sich in 15 Sekunden oder weniger, ob sie bleiben. (crazyegg.com)
Du MUSST also ein paar Regeln befolgen, damit deine Leser entscheiden können, ob sich dein Blog-Post für sie lohnt.
Hab eine richtig gute Überschrift, die neugierig auf deinen Artikel macht.
Lies die 7 einfachen Tipps für Überschriften von Vladi von Chimpify.
Nutze Zwischenüberschriften, um deinen Artikel runterzubrechen.
Jede Überschrift muss neugierig machen. Du willst den Inhalt anteasern ohne ihn komplett zu verraten.
Mach den Test: Lies nur all deine Zwischenüberschriften von oben nach unten. Würdest du irgendwo hängen bleiben und in deinen Artikel einsteigen?
Nutze Formatierungen, wie fett und Zitate.
Schreib das wichtigste an den Anfang.
Beginn deinen Satz mit den wichtigsten Worten. Beginn deinen Absatz mit der wichtigsten Aussage.
Bau Grafiken ein.
Die meisten Blogs – meiner leider auch – sind viel zu textlastig.
6 Bau deine Email-Liste von Anfang an.
Die meisten Leser kaufen nicht sofort. Die brauchen Zeit.
Auf dieser Kundenreise ist dein Blog nur der erste Schritt.
Leser, die deine Artikel toll finden, willst du zu Email-Lesern machen. So bleibst du langfristig mit denen in Kontakt. Das stärkt eure Beziehung. Das ist wichtig, weil aus Freunden eher Kunden werden.
Verlass dich nicht auf Instagram oder Facebook. Du hast keine Kontrolle darüber, wen du erreichst und dein Konto kann jederzeit gesperrt werden. Deine Email-Liste gehört dir. Das ist dein wichtigstes Asset im Business.
Wenn ich noch mal neu starten müsste und nur 1 Sache mitnehmen dürfte, wär das meine Email-Liste.
7 Warte nicht drauf, entdeckt zu werden.
Du suchst dir ein paar Keywords, schreibst dazu Artikel und wirst dann gefunden? Leider nein.
Geh dahin, wo deine Community schon abhängt.
- Such dir Facebook-Gruppen, in denen du aktives und hilfreiches Mitglied wirst. Hin und wieder, frag den Besitzer der Gruppe, ob du einen Blog-Artikel teilen darfst.
- Finde Blogs, die von deinen Kunden gelesen werden. Suche nicht direkte Wettbewerber sondern angrenzende Themen. Schreib Gastartikel für diese Blogs. In der Autoren-Bio verlinkst du auf deinen Blog.
- Werde Interviewgast in Podcasts. Ein Tipp für deine Podcastsuche: Googel eine bekannte Person aus deiner Nische/Branche. Wo wurde die interviewt?
8 Nutze Social Media.
Selbst wenn du kein Fan von Social Media bist (willkommen im Club), hier geht's um deinen Blog. Wenn deine Leserschaft wachsen soll, musst du dahin gehen, wo deren Aufmerksamkeit liegt.
Wenn du einen Blog schreibst, muss Social Media die Einstiegsdroge zu deinem Content sein. (Gary Vee)
Auf Facebook, Pinterest, Twitter und Instagram teilst du Krümel deiner Blog-Inhalte und führst die Nutzer rüber auf deinen Blog, wo sie den ganzen Keks bekommen.
Damit jemand, der gerade in seinem Facebook-Feed versunken ist, sich von Facebook wegklickt auf deine Webseite, musst du dich verdammt anstrengen.
Wir verlassen uns dabei nicht auf einen Beitrag. Wir erstellen zu jedem Blog-Post mindestens 5 verschiedene Posts für Instagram und Facebook. Wir nutzen dafür nicht nur verschiedene Aussagen, sondern auch verschiedene Formate.
Hier drei Instagram-Posts zum gleichen Post:
Zwei Posts gab es bei Facebook:
Und noch einen Post bei LinkedIn:
Dann geh ich oft zusätzlich noch Live auf Facebook, wo ich das Thema meines Blog-Posts aufgreife. So kann ich im Live auf meinen Blog verweisen. Lives haben mit Abstand die beste Reichweite auf meiner Facebook-Page.
Aus einem Blog-Post kannst du erstellen:
- ein Facebook-Live oder Instagram-Live
- eine Instagram-Story
- ein Video für Instagram und Facebook (für den Feed)
- Zitate
- Beiträge mit Link (für Facebook, Linkedin)
- Pins für Pinterest
Wie Gary Vee seinen Content ausschlachtet, siehst du in dieser Pyramide. Du solltest wissen, der hat eine Social Media Agentur im Rücken. Als Einzelkämpfer mit VA wirst du nicht so viele Inhalte schaffen.
Gary startet mit Video oder Podcast und macht daraus Blog-Artikel. Das funktioniert andersherum genauso gut.
9 Nutze Facebook-Ads.
Bislang hast du haufenweise Zeit investiert, um deinen Blog wachsen zu lassen.
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Du willst einen Blog starten, um als Expertin zu überzeugen und Kunden zu gewinnen? Lies hier 10 Regeln, die du dabei beachten solltest. @SandraHolze
Jetzt teilenMit wenig Budget kannst du die Reichweite deiner Blog-Artikel zusätzlich pushen. Schalte eine Facebook-Anzeige für deinen Blog-Artikel.
Das hilft dir gleich mehrfach:
Mehr neue Menschen sehen dich auf Facebook und klicken sich durch auf deinen Blog (und lesen hoffentlich).
Mehr Webseitenbesucher bedeutet mehr Email-Anmeldungen (vorausgesetzt du hast ein gutes Freebie im Blog-Artikel).
Du baust deine Facebook-Anzeigenzielgruppe aus warmen Kontakten auf. Wenn du später eine Anzeige für dein Freebie oder Webinar schalten willst, wirst du bessere Ergebnisse sehen.
Lies hier, was du beim Anzeigen schalten beachten musst.
10 Denk langfristig.
Bloggen ist kein Hack, der dir in 6 Wochen 60.000 Follower bringt, die für 66.650 Euro einkaufen. Das geht sogar auf Instagram nicht, wo du so ein Versprechen schon mal gelesen hast.
Konzentrier dich immer darauf, die richtigen Menschen anzuziehen und eine aktive Community aufzubauen.
Je zufriedener deine Leser sind, umso schneller wird sich rumsprechen, wie gut dein Blog ist.
Das ist der beste Weg zu wachsen.
Jetzt zu dir: Setzt du diese Regeln schon um? Hab ich eine vergessen? Schreib mir im Kommentar!
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Ach wie cool, vielen Dank für die Verlinkung! Freut uns, dass wir hier auftauchen dürfen! 🙂 Ganz liebe Grüße!
Ania
Sehr gerne – ihr habt auch wirklich ne spannende Strategie für die verschiedenen Kanäle 🙂
Lea // Team Sandra