Email-Marketing ist tot und Social Media das Maß aller Dinge? Von wegen! Es gibt zwar die Leute, die das gern und laut behaupten, aber denen möchte ich entschieden widersprechen.
Meine Ergebnisse zeigen mir ganz eindeutig, dass Email-Marketing alles andere als tot ist. Als Social Media Beraterin sollte ich nicht gegen das Social Media Lager wettern, aber Social Media ist eben nur für bestimmte Ziele gut: um ins Gespräch zu kommen, gefunden zu werden und neue Kontakte zu knüpfen.
Email hingegen fährt den Umsatz ein. Denn Verkaufen in sozialen Netzwerken funktioniert nicht. Social Media ist nur der erste Schritt im Verkaufsprozess.
6 Gründe, warum Email-Marketing gewinnt
1. 3,6 Milliarden
Mehr Leute haben Email als einen Social Media Account. Ja, es gibt tatsächlich immer noch viele Menschen, die nicht auf Facebook unterwegs sind oder täglich ihr Twitter checken. 2013 gab es 3,6 Milliarden Email-Konten (Salesforce). 111 Emails verschickt ein Berufstätiger durchschnittlich am Tag (Statista) und für 2013 geht das Technologie-Marktforschungsunternehmen The Radicati Group von 123,9 Milliarden täglich verschickten Geschäfts-Mails weltweit aus (Statista).
Jetzt wenden Sie vielleicht ein, dass dabei auch viel Spam ist und Qualität wichtiger ist. Tatsächlich geht man davon aus, dass über 80% der verschickten Emails Spam sind. ABER: Email hat die Nase vorn auch was die Qualität der Kommunikation angeht. Hier die Gründe:
2. Email ist das persönlichste Medium
Wir sind es gewöhnt, unsere Emails zu öffnen und zu lesen. 82% der Konsumenten öffnen Emails von Firmen, im Geschäftsumfeld dürfte diese Zahl noch größer sein. (Quelle: Salesforce Präsentation) Versuchen Sie jedoch als fremde Person einem anderen Facebooknutzer eine private Nachricht zu schicken, haben Sie Pech. Denn diese landet im Sonstiges-Ordner, den kaum jemand kennt. Wenn Sie auf Twitter private Nachrichten verschicken, haben Sie nur 140 Zeichen Platz. Deshalb wird in den meisten Fällen die Kommunikation sowieso per Email weitergeführt.
3. Email ist seriöser als Social Media
Email hat ein seriöseres Image als die Kommunikation auf Facebook. Wir sind schon seit Jahren gewohnt, mit unseren Partnern und Kunden über Email zu kommunizieren. So werden Geschäftsbeziehungen aufgebaut und gepflegt. Oder haben Sie schon mal im Facebook Chat versucht, eine Kooperation anzubahnen oder einen potenziellen Kunden von Ihrer Arbeit zu überzeugen? Facebook und Twitter werden von vielen Menschen nach wie vor nur privat genutzt, um die neuesten Babyfotos zu teilen, mit tollen Urlaubsfotos anzugeben oder zu zeigen, was man so Schickes isst.
4. Email bekommt mehr Aufmerksamkeit
Wenn Sie die Email einer Person haben, haben Sie die Erlaubnis zu kommunizieren wann und wie Sie möchten (Double-Optin vorausgesetzt). So können Sie den wiederholten Kontakt herstellen und zwar auf eine sehr invasive Art und Weise. Schließlich landen Sie direkt in der Inbox neben anderen wichtigen Emails von Freunden und Kunden. Ein Tweet oder Facebook-Beitrag hingegen hat eine sehr kurze Lebensdauer und geht in der Masse der Beiträge unter. Außerdem adressiert ein Post oder Tweet die Masse und wird als solcher nicht als persönliche Kommunikation wahrgenommen.
5. Email wird als Verkaufskanal akzeptiert
Kunden erwarten bereits Angebote per Email und sind es gewohnt, diese Angebote auch wahrzunehmen. Wetten, Sie haben auch schon mal aufgrund einer Email etwas gekauft? Die Toleranz für Angebote via Email ist dementsprechend groß und die Kaufbereitschaft ist größer als auf Facebook. Auf Facebook wollen die Leute schwatzen, unterhalten werden oder sich zu ihren Themen informieren. Dasselbe gilt für Twitter, wo die Nutzer nach den neuesten Inhalten, Artikeln und Meinungen zu einem Thema suchen. Hier ist das Hirn nicht auf „Kaufen“ geschaltet. Die Möglichkeit per Email immer wieder verlässlich in Kontakt zu kommen, führt dazu, dass Sie langsam Vertrauen aufbauen. Früher oder später erreichen Sie Ihre Kontakte in einem Moment, in dem diese soweit sind zu kaufen.
6. Sie bestimmen
Als letzten, wirklich wichtigen Grund, muss ich die Kontrolle anführen. Ihre Facebook-Fans gehören Ihnen nicht. Sollte Facebook schließen, attackiert werden oder plötzlich viel Geld für die Nutzung verlangen, haben Sie nichts, nada, niente. Sie könnten Ihre Fans nicht mehr erreichen, dasselbe gilt für alle anderen sozialen Netzwerke. Hinzu kommt, dass Sie in den sozialen Netzwerken wenig Kontrolle darüber haben, wer wie häufig Ihre Botschaften zu sehen bekommt. Auf Ihre Email-Kontakte können Sie wesentlich mehr Einfluss nehmen und mit guten Inhalten und optimierten Betreffzeilen dafür sorgen, dass sehr viele Ihrer Kontakte Ihre Botschaft sehen.
Fakt ist, Marketing-Botschaften erhalten in sozialen Netzwerken weniger Aufmerksamkeit pro Kunde als via Email. Aufgrund des Massencharakters von Tweets und Posts ist es nicht möglich, dieselbe persönliche Beziehung herzustellen, wie es mir mit Emails gelingt.
Das heißt nicht, dass ich ab sofort den sozialen Netzwerken abschwöre. Ich meine jedoch, dem Email-Newsletter sollte die oberste Priorität eingeräumt werden vor Facebook, Twitter und anderen Netzwerken.
Email-Newsletter einrichten
Wenn Sie es ernst meinen, brauchen Sie zuerst einen Email-Anbieter. Ich arbeite mit Mailchimp, wenn Ihren Englisch nicht so gut liegt, kann ich Ihnen den deutschen Anbieter Cleverreach empfehlen. Als nächsten müssen Sie die Email-Anmeldefelder auf Ihrer Webseite hinzufügen. Hier finden Sie eine Anleitung.
Bewerben Sie auf Ihrer Webseite oder Ihrem Blog das Newsletter-Signup prominenter als Ihre Social Media Profile. Ihre Email-Anmeldung sollte also über Ihrer Facebook Like Box stehen.
Wenn Sie ein Give-Away, z.B. ein Ebook oder Leitfaden, anbieten im Austausch für die Email, wird Ihr Email-Verteiler wesentlich schneller wachsen.
Email-Marketing Erfolgsregeln
Wenn Sie mit Email tatsächlich Erfolg haben möchten und nicht als nächster Spammer in die Geschichte eingehen wollen, müssen Sie unbedingt ein paar Dinge beachten. Wenn Sie Ihre Email-Empfänger nicht mit dem gebührenden Respekt behandeln, werden die Ihre Emails nicht nur nicht öffnen sondern im schlimmsten Fall wieder abbestellen.
Geben Sie Ihren Empfängern das Gefühl, ganz persönlich und individuell angesprochen zu werden.
Fügen Sie Ihrer Willkommens-Email die Frage hinzu: „Worüber zerbrechen Sie sich gerade den Kopf?“ Das ist ein sehr persönlicher Einstieg und gibt Ihnen fantastische Hinweise darauf, was Ihre Zielgruppe von Ihnen hören möchte. Machen Sie sich die Mühe, den Leuten, die antworten, zurückzuschreiben. Ihre Empfänger werden positiv überrascht sein über die persönliche Betreuung und Ihre nächste Email bestimmt lesen.
Was meinen Sie? Email oder Social Media, was ist wichtiger?
ein gesunder Mix aus Social Media, Linkbuilding 😉 Emailmarketing ist das Erfolgsgeheimnis.
Mittlerweile findet man bei den meisten Newsletter-Tools die Möglichkeit, einen Social Media Button in die E-Mail einzufügen. Daher ist es kein Problem, Social Media und E-Mail-Marketing zusammen zu nutzen.
Das eigentliche Problem ist, dass zum Beispiel Facebook seine Nutzer auf der eigenen Website „halten“ möchte. Mittlerweile bekommt man auch mit tausenden Fans bei Facebook kaum Traffic auf die eigene Website.
Ich würde daher E-Mail-Marketing mit höherer Priorität betreiben und die restliche Zeit mit dem Aufbau der Profile in den Netzwerken verbringen.