Als ich meine Blog-Leser und Newsletter-Empfänger nach den Dingen gefragt habe, die sie vom Bloggen abhalten, kamen folgende Antworten.
Von 30 Leuten gaben mehr als die Hälfte an, nicht zu wissen, wie sie Bloggen in ihren Alltag integrieren sollen. Verständlich, wo die meisten Unternehmer bereits unglaublich viel zu tun haben. Richtig?
Warum mangelnde Zeit eine Ausrede ist
Zu wenig Zeit ist nicht der Grund, weshalb viele Unternehmer nicht bloggen. Vielen Unternehmern ist einfach noch nicht klar, was ein Blog für ihr Unternehmen tun kann. Sie sehen das Zeitinvestment, aber nicht die möglichen Ergebnisse. Darüber, was ein Blog für dein Unternehmen tun kann, habe ich schon geschrieben.
Wenn mangelnde Zeit auch deine Ausrede Nr. 1 ist, siehst du den Blog zu isoliert. Du siehst den Aufwand, aber hast du schon mal bedacht, was der Blog für dein Marketing tut?
Was ein Blog für dich tun kann
Blog-Inhalte sind Grundlage, um überhaupt in Google gefunden zu werden. Du kannst gern versuchen, deine statische Webseite von einem Profi optimieren zu lassen, aber damit wirst du nicht punkten. Blog-Artikel zu „Long-tail Suchbegriffen“ (Keyword-Phrasen mit weniger Suchvolumen und deshalb auch weniger Wettbewerb) schicken dauerhaft neue Besucher auf deine Seite. Beispiel: Statt deine Webseite als Video-Coach für „Video“ zu optimieren, ein Keyword mit über 1 Mio. monatlichem Suchvolumen, für welches du nie auf Seite 1 bei Google landest, kannst du Blog-Artikel schreiben zu Keywörtern wie „Video verkleinern“ mit 1900 monatlichen Suchanfragen.
Blog-Inhalte bieten Stoff für Social-Media-Beiträge. Link-Beiträge mit Blog-Artikeln sind oft die einzigen Inhalte, die Leute zurück auf die Webseite schicken. Immer nur fremde Inhalte zu teilen, oder schöne Fotos oder Zitate hält zwar die Interaktion hoch, aber bringt dir keine Webseitenbesucher. Und die brauchst du schließlich, wenn du neue Kunden gewinnen willst.
Blog-Inhalte kannst du in deinen Newslettern teilen. So schlägst du gleich 2 Fliegen mit einer Klappe, denn wahrscheinlich hast du auch zum Verfassen eines regelmäßigen Email-Newsletters keine Zeit, richtig? Warum du unbedingt einen Email-Newsletter starten solltest, hast du hoffentlich schon gelesen.
3 Gründe, warum du nicht bloggst und wie du diese beseitigst
1) Wer sind meine Leser
Viele Leute fangen an zu bloggen, ohne zu wissen, für wen sie schreiben. Wenn du kein Bild der Person vor Augen hast, für die du schreibst, werden deine Inhalte beliebig. Und das passiert auf vielen Blogs, denn im Zweifelsfall schreibt man für eine große Gruppe, wie z.B. alle Selbstständigen. „Alle Selbstständigen“ sind jedoch nicht gleich und so fühlt sich zum Schluss niemand so richtig angesprochen.
Für wen du schreiben sollst? Ganz einfach, für die Person, die du gern zum Kunden hättest.
Es ist erstaunlich, wie wenige Unternehmen ihre Kunden genau benennen können. Ein Kunde von mir hat als Zielgruppe „Unternehmen bis 50 Mitarbeiter aus allen Branchen“ angegeben. Das ist für eine Blog-Zielgruppe viel zu groß gefasst. Nach sorgfältiger Analyse hatten wir 2 Kundengruppen identifiziert, die mit dem Blog angesprochen werden sollen: Geschäftsführer in Unternehmen mit 25-50 Angestellten. Seine Herausforderung: Dem Unternehmen fehlen die nötigen kaufmännischen Systeme, um zu wachsen. Gruppe 2 sind Geschäftsführer kleiner GmbHs mit 2-3 Angestellten, die großartig in ihren Jobs sind, aber keinerlei kaufmännisches Wissen mitbringen, um ihr kleines Unternehmen am Leben zu halten. Nachdem wir diese Gruppen identifiziert hatten, konnten wir sehr genau bestimmen, welche Fragen und Herausforderungen diese beiden Gruppen haben.
- Identifiziere ein bis zwei ideale Kunden und erstelle ein Profil, in dem du die Person mit ihren Problemen, Fragen, Hürden, demographischen Daten und Interessen so genau wie möglich beschreibst. Du willst diese Person genau kennenlernen.
- Beim Recherchieren und Schreiben stelle dir einfach deinen Wunschkunden vor. Damit werden deine Inhalte ansprechender, treffender und hilfreicher.
2) Was interessiert meine Leser
Wer sich die Frage stellt „Was wollen meine Leser hören?“ der hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Wenn ich mein Wunschkunden-Profil erstellt habe, dann weiß ich, welche Fragen er hat und welche Probleme er gern lösen möchte. Ein guter Startpunkt sind die häufigsten Fragen existierender Kunden. Wenn du diese sammelst, hast du deine ersten Blog-Artikel bereits zusammen. Wen du ganz neu beginnst und noch keine Kunden hast, musst du recherchieren.
Fange an, indem du Personen, die du gern als Kunden hättest, zu interviewen, um deren Herausforderungen besser zu verstehen. Diese Übung solltest du ohnehin tun, bevor du ein Business startest. Weitere gute Quellen sind:
- der Google Keyword Planner zeigt dir an, was Leute zu deinen Themen eingeben
- die Google Autovervollständigung zeigt dir, welche „Long-Tail-Begriffe“ gesucht werden
- die Frageportale gutefrage.net und wer-weiss-was.de
3) Wie möchte ich mich präsentieren
Die eigene Positionierung ist für viele ein schwieriges Thema. Denn gerade als Dienstleister ist die Positionierung Ausdruck unserer Persönlichkeit und viele von uns wollen alles – nur nicht persönlich werden. Was, wenn ich bei Leuten anecke? Auch wenn wir hören, dass wir nicht allen gefallen müssen, um erfolgreich im Business zu sein, wollen wir es doch allen Recht machen. Das ist gerade bei Frauen ein großes Thema. Hinzu kommt das Risiko sich festzulegen. Was passiert, wenn ich mich in einem halben Jahr umentscheide? Bin ich für immer gebunden an meine Positionierung?
- Starte mit einer thematischen Positionierung. Schaue dir hierfür an, worüber andere Blogs in deiner Nische berichten. Gibt es vielleicht Themenlücken, die du besetzen kannst? Über die Google-Blogsuche findest du Blogs.
- Sei du selbst. Wähle ein Design, dass zu dir passt und eine Sprache, die sich für dich natürlich anfühlt. So wirst du Leser anziehen, die ähnlich ticken.
Wenn du es schaffst, diese 3 Gründe, die das Bloggen zu Beginn schwer machen, aus dem Weg zu räumen, bist du auf dem besten Wege zu deinem Blog! Und je besser du dich vorbereitest, um so flinker geht dir später das Bloggen von der Hand.
Welche Gründe halten dich vom bloggen ab? Schreib mir einen Kommentar!
Hi Sandra,
habe diesen Post über in meine Twitter-Timeline geschickt 🙂 , weil es mich inspiriert hat. Also ich will auch ein besserer Blogger werden und meine Zielgruppe ist für mich klar und eindeutig. Ich will deutschsprachige Inhalte und CMS-Erfahrungsberichte anbieten, die eben mit dem WordPress CMS nichts zu tun haben. Die Zielgruppe sind bloggende Webmaster und CMS-Nutzer anderweitiger CMS ausser WordPress. Ich denke und weiss, dass ich damit ganz gut fahren kann.
Das Bloggen ist ein fester Bestandteil meines Alltages und dafür nehme ich mir reichlich Zeit, damit es nicht zu kurz kommt und ich mich frei entfalten kann. Ich muss auch irgendwo meine Prioritäten setzen, denn anders geht es nicht. Ein Blogger oder Blogbeginner muss im Vorfeld wissen, was er denn im Internet machen möchte oder liest er lieber Bücher in der Freizeit. Alles kann man nicht haben und jemand sollte den Weg für sich finden. In meinem Falle ist es das Bloggen als Hobby.
Ein anderer Post von dir hat mich dazu bewegt, eine Umfrage zu erstellen, die ich heute publizieren werde.