Warum ist es für Unternehmen auf Facebook so wichtig, eine aktive Facebook-Community oder Fangemeinde aufzubauen?
Facebook als reines Nachrichtenmedium zu nutzen, geht an seiner Bestimmung vorbei. Facebook ist kein Ein-Weg-Kanal für Unternehmenskommunikation – Kommunikation hier findet als fließende Konversation zwischen Mitgliedern statt. Wenn Firmen das hinbekommen, können sie dramatisch ihre Sichtbarkeit erhöhen und tiefere Beziehungen zu ihren Kunden aufbauen.
Was ist eine Community?
Eine Community ist eine Gruppe von Leuten, die miteinander im Gespräch stehen zu einem gemeinsamen Interessengebiet, geteilten Werten oder Einstellungen. Mitglieder einer Community sind füreinander da und helfen sich gegenseitig.
Andrea Vahl, Co-Autorin von Facebook-Marketing for Dummies, hat in ihrer Präsentation auf dem Facebook Success Summit erklärt, wie es funktioniert.
Sie nennt 4 wichtige Faktoren, um eine lebhafte Facebook-Fangemeinde aufzubauen.
1. Quelle guter Informationen
Helfen Sie Ihrer Gemeinde mit guten Inhalten und Informationen. Die Informationen können aus Ihrer eigenen Feder stammen, wie beispielsweise Blogartikel, Umfrageergebnisse, Tipps oder FAQs.
Neben eigenen Inhalten sollten Sie andere relevante Blogartikel, Nachrichten, Studienergebnisse und ähnliches mit Ihrer Facebookgemeinde teilen. Geben Sie geteilten Inhalten Ihre persönliche Note, in dem Sie dem Link oder Video einen Kommentar hinzufügen.
Machen Sie es sich zur Angewohnheit, alle Fragen auf Ihrer Facebookseite zu beantworten. Wenn Sie die Antwort mal nicht wissen, sollten Sie auf weiterführende Quellen verweisen.
2. Antworten und mitmachen
Für ein echtes Interaktionserlebnis auf Ihrer Seite sollten Sie zeitnah auf Fragen und Kommentare eingehen. Am besten stellen Sie Ihre Email-Benachrichtigungen auf Facebook so ein, dass Sie über neue Kommentare informiert werden. Sie können auch Hyper Alerts ausprobieren, ein Tool, welches Ihnen nicht nur Kommentare und Updates von Ihrer eigenen Seite, sondern auch von allen anderen Seiten, die Sie im Auge behalten wollen, zuschickt.
Was passiert mit negativen Kommentaren?
Bieten Sie Hilfe an, um das Problem zu lösen. Statt den Kommentar zu löschen, sollten Sie ihn als Chance sehen, Ihren hoffentlich tollen Kundenservice darzustellen. Sollte sich das Problem auf Facebook nicht lösen lassen, bieten Sie dem hartnäckigen Kritiker an, das Gespräch per Email oder Telefon fortzuführen.
Hier ein Beispiel wie die Modemarke Esprit mit Kundenbeschwerden auf Facebook umgeht:
Achten Sie auch auf versteckte Kommentare!
Facebook versteckt Updates und Kommentare, die es für Spam hält, weil beispielsweise ein Link enthalten ist. Darunter fallen leider auch viele gute Antworten. Machen Sie solche zuerst sichtbar auf Ihrer Seite bevor Sie darauf antworten. Sie erkennen versteckte Posts, die nur Sie als Admin sehen können, an ihrer dunkelgrauen Farbe.
Interesse zeigen
Klicken Sie „Gefällt mir“, wenn jemand ein Kommentar hinterlässt. Das zeigt, dass Sie das Feedback ernst nehmen und spornt Ihre Fans zu weiterer Aktion an.
Haben Sie Spaß! Mischen Sie die Themen und posten Sie ab und an auch mal Inhalte, die nicht unbedingt zu Ihrem Thema passen.
3. Moderieren
In einem separaten Tab sollten Sie Ihre Facebook-Regeln darstellen. Dort stellen Sie klar, welche Inhalte und Verhaltensweisen Sie wünschen und welche nicht geduldet sind. Damit sind Sie fein raus, wenn Sie einmal Kommentare löschen müssen, weil sie unter Ihre Spamdefinition fallen.
Um einen Tab zu erstellen, können Sie auf zahlreiche Tools zurückgreifen, wie iFrame Apps. Oder Apps, die HTML oder ein Bild nutzen, wie Involver, Static HTML, Tab Press oder Wildfire. Andere Apps, wie Shortstack oder Tabsite, arbeiten mit Vorlagen.
4. Kontakte aufbauen
Fan der Woche
Helfen Sie anderen, indem Sie sie gut aussehen lassen. Küren Sie den Fan der Woche, zum Beispiel mit der kostenlosen Version der Fan of the Week App.
Andere Facebookseiten taggen
Oder stellen Sie ihrer Fangemeinde andere Facebookseiten vor, die Sie nennenswert oder toll finden. Das machen Sie, indem Sie die Seite taggen. Einfach das @-Zeichen und den Seitennamen tippen, dann schlägt Facebook die richtige Seite mit Link dazu vor. Jetzt sollten Sie noch etwas nettes zu sagen haben über diese Seite.
Kommentieren
Wenn sie regelmäßig Kommentare auf anderen Seiten hinterlassen, bekommen Sie auch mehr Kommentare auf Ihrer Seite. Erstellen Sie sich eine Liste von Seiten, die Ihnen gefallen. Achtung: Sie müssen zuerst Facebook als Seite nutzen, bevor Sie „Gefällt mir“ klicken. Dann bekommen Sie die Updates dieser Seiten auf ihrer Home-Seite und können diese mitverfolgen. Wenn Sie einen passenden Eintrag finden, geben Sie Ihren Kommentar dazu ab (eingeloggt als Seite!). Machen Sie das Kommentieren Teil Ihrer täglichen Facebook-Routine .
Neue Seiten finden
Wie Sie noch mehr Seiten finden: Schauen Sie, welche Seiten ihre Wettbewerber in ihrer „Gefällt mir“-Liste haben und folgen Sie denen auch. So bekommen Sie noch mehr Ideen für Inhalte, die funktionieren und sehen, wer mit wem in Ihrer Branche vernetzt ist.
Mitglieder vorstellen
Stellen Sie den Kontakt zwischen den Mitgliedern Ihrer Fangemeinde her, indem Sie sie einladen, sich oder ihr Business vorzustellen.
Zum Schluss 5 Tipps
- Stellen Sie Fragen, die jeder beantworten kann, die also nicht unbedingt direkt mit Ihrem Thema zu tun haben müssen.
- Seien Sie persönlich. Treten Sie als die Person auf, die Sie auch auf Networking Veranstaltungen oder Konferenzen sind.
- Benutzen Sie Ihre eigene Sprache und Ausdrucksweise und keinen Firmen- oder Marketingjargon.
- Schauen Sie was auf anderen Seiten funktioniert und am meisten kommentiert und geteilt wird und lassen Sie sich davon inspirieren.
- Vergessen Sie den Spaß nicht bei der Sache!