Verbringst du den Abend auch lieber allein zu Haus als in einer Gruppe fremder Leute, zum Beispiel beim After-Work Networking?
Laugen dich Veranstaltungen mit vielen fremden Menschen eher aus als das sie dich beflügeln?
Gehörst du eher zu den Stillen und fragst dich, wie du neben den “Laut-Sprechern” in der Welt – vor allem auch in der Online-Welt – bestehen sollst?
Svenja Hofert hat in diesem klasse Artikel zusammengefasst, wie Introvertierte ticken:
„Extrovertierte brauchen andere Menschen wie die Luft zum Atmen, und auch gemeinschaftliche Aktionen größerer Gruppen sind für ihre Batterien Plus. Introvertierte brauchen Ruhe und Alleinsein – auch wenn sie es schön finden unter anderen zu sein; nach einem Event ist Erholung angesagt. Introvertierte arbeiten meist lieber allein, Extrovertierte (meist) bevorzugt mit anderen zusammen. Introvertierte haben deshalb oft eine größere Neigung zum Schreiben als zum Sprechen… .“
Social Media Marketing oder wenn du willst, Content-Marketing, ist an sich schon perfekt für uns Introvertierte geeignet, um uns selbst zu vermarkten.
Und trotzdem gibt es auch hier die Laut-Sprecher und die Leisetreter. Als introvertierter Unternehmer musst du darauf achten, nicht zu leise zu treten. Sonst gehst du in der Welt “der Lauten” unter.
5 Marketing-Tipps für Introvertierte
1. Lass deinen Content für dich reden
Tu Gutes und rede darüber – ein Tipp der bei uns Introvertierten oft für Bauchschmerzen sorgt.
Das Tolle ist: Dein Content redet für dich. Du musst dich überhaupt nicht in den Vordergrund schieben und kannst online trotzdem erfolgreich deine Bekanntheit und deinen Expertenruf aufbauen.
Achte beim Teilen von Content darauf, regelmäßig eigene Inhalte zu veröffentlichen. Zwischendrin willst du die Inhalte anderer Leute teilen. Das hilft dir auf zweierlei Wegen: Deine Fangemeinde wird wachsen, weil sie regelmäßig von dir hört. Und andere Leute aus deiner Branche werden auf dich aufmerksam, weil du deren Inhalte teilst.
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Teile ihn! Sei introvertiert, aber kein Leisetreter. 5 Marketing-Tipps von @SandraHolze
Jetzt teilen2. Denke 1:1
Wenn es dir geht wie mir, dann liegen dir große Gruppen einfach nicht, dafür blühst du im Kontakt zu einzelnen Menschen auf. Auch wenn du dir dank Social Media viele Networking-Veranstaltungen sparen kannst (Halleluja :-)), ohne Netzwerken geht auch online nichts.
Baue Beziehungen zu anderen Unternehmern, Meinungsführern, Bloggern und Journalisten auf, indem du sie einzeln und ganz persönlich ansprichst (keine Xing Massenmails!). Das geht auf Twitter oder Facebook ganz einfach und ungezwungen. Kommentiere und teile deren Beiträge, bedanke dich für deren Inhalte. Wenn ihr so erstmal im Gespräch seid, wird es dir viel leichter fallen, eine Email mit einem Vorschlag für einen Gastartikel oder ähnliches zu schicken.
Hab also nie die Gruppe vor Augen, sondern immer die einzelne Person. Das hilft mir übrigens auch beim Schreiben meiner Emails. Wenn ich darüber nachdenke, dass ich an 5400 Leute eine Email schreibe, bekomm ich Bauchschmerzen. Wenn ich mir jedoch eine Person als Empfänger vorstelle, die ich auch noch kenne, fällt es mir ganz leicht eine persönliche Ansprache zu finden.
3. Kultiviere das Schreiben
Wenn Schreiben dein Ding ist – wie bei vielen Introvertieren – dann hau in die Tasten! Es gibt kein Social-Media-Gesetzt, das dir vorschreibt, Videos drehen zu müssen oder Webinare vor hunderten Leuten halten zu müssen.
Das geschriebene Wort zählt immer noch eine Menge, auch wenn die Masse an Videos und Podcasts uns etwas anderes vermitteln will. Ein Blog mit richtig guten Texten kommt bei deinen Lesern und bei Google tausendmal besser an, als Videos, die nicht von Herzen kommen.
Die meisten Introvertierten entwickeln ihre Ideen, wenn sie allein mit sich selbst sind. Entwickle ein Schreibritual, das für dich funktioniert:. Halte dir Zeit im Kalender frei, in der du völlig ungestört an deinen Texten arbeiten kannst. Hier findest du ein paar Tipps für Schreibrituale, die dir helfen, effizient zu texten.
4. Lerne Kritik zu lieben
Ob Introvertierte generell mehr Angst davor haben, kritisiert zu haben, sei dahin gestellt. Ich bin mir jedoch sicher, dass diese Angst mit dazu beiträgt, dass du dich nicht traust “online rauszugehen”. Bei mir ist es jedenfalls so.
Wie kannst du mit dieser dich bremsenden Angst umgehen?
Frag dich mal: Was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn dich jemand kritisiert? Schreib es auf. Du wirst merken, Kritik ist nicht halb so schlimm, wie du gerade befürchtest, weil es keine ernsthaften Konsequenzen gibt.
Mit der Zeit wirst du außerdem merken, dass du viel mehr Lob einheimst als Kritik. Und glaub mir, der größte Kritiker bist immer noch du selbst. Wie du den ruhig stellst, erfährst du in diesem Video.
Solltest du überhaupt mal Kritik ernten, lass es uns lieber Feedback nennen, ist dieses häufig konstruktiv und hilft dir, besser zu werden. Dafür kannst du dich also bedanken :-).
Andere Kritik kommt von Leuten, die sich mies fühlen und Dampf ablassen. Deren Kritik hat nichts mit dir zu tun. Als Chefin über deinen Blog oder deine Facebookseite kannst du diese Trolls blockieren und deren Nachrichten einfach löschen. Bloß nicht drüber ärgern, du brauchst deine Energie für sinnvolle Dinge.
Lerne, wie du dir eine unverwechselbare und authentische Online-Präsenz aufbaust.
5. Sei einfach du
Es ist ok, wenn du nicht zu den Menschen gehörst, die scheinbar mühelos sich und ihr Unternehmen lautstark an jeder erdenklichen Stelle bewerben, die Vorträge vor hunderten Menschen halten und Interviews in großen Blogs geben.
Versuch nicht, dich zu verbiegen, sondern bleib so wie du bist. Das wertvollste Feedback, was ich immer wieder erhalte, klingt in etwa so: “Sandra, deine leise Art gefällt mir, weil mir die lauten Leute nicht liegen.”
Auch wenn du dich lieber verstecken magst, finde Dinge und Geschichten aus deinem Leben, die du zu teilen bereit bist. Pack eine Prise deiner Persönlichkeit in all deine Inhalte und du wirst merken, wie dir die Leute förmlich an den “Lippen” hängen. So baust du dir deine Fangemeinde auf, die dich genauso toll finden wie du bist.
Sei introvertiert aber kein Leisetreter
Introvertiertheit oder Zurückhaltung können dein ganz persönlicher Vorteil sein, wenn du es lernst, präsent zu sein und ein Netzwerk aufzubauen. Wenn du dich zeigst, wie du bist, wirst du Menschen anziehen, die deine Qualitäten zu schätzen wissen.
Erfahre mehr darüber, wie du dir als Introvertierter ein profitables Online-Business aufbaust. Klicke hier für die Infos zum Überflieger.
Hältst du dich eher für introvertiert? Wie gehst du deine Selbstvermarktung an? Teile deinen Tipp im Kommentar!
Jein. Ein klares jein zu dem Artikel. 😉
…Und trotzdem gibt es auch hier die Laut-Sprecher und die Leisetreter. Als introvertierter Unternehmer musst du darauf achten, nicht zu leise zu treten. Sonst gehst du in der Welt “der Lauten” unter….
…Wenn du dabei du selbst bleibst, werden die Leute dich genau dafür lieben….
Damit die Leute aber merken, dass jemand sich selbst treu bleibt, müssen sie schon recht oft mit der Person in Kontakt getreten sein. Das bedeutet aber dann doch – wie du eingangs richtig sagst, „nicht zu leise treten“, sonst kommt es ja gar nicht zu wiederholten Kontakten.
Das gilt um so mehr im Web. Denn im Real Life hat man schon mehr Präsenz als im Web, wo die Leute schnell mal auf eine Seite springen, etwas suchen und nachdem sie es gefunden haben, wieder woanders hin gehen. Bis man für seine „Authenzität „geliebt“ wird, ist es also ein sehr langer Weg.
Die Informationsflut im Internet macht es auch nicht gerade leichter.
Meine Meinung daher: Ja, im Web ist es für Introvertierte leichter als im Real Life, aber die Herausforderung bleibt riesig. Gerade wenn man eben – weil introvertiert – am liebsten nur die Qualität seiner Arbeit als Verkaufsargument nutzen würde. 😉
Ich z. B. kann mit Facebook und den anderen sozialen Medien schlicht und einfach nichts anfangen. Dieses dauerblinkende, extrem oberflächliche Medium Facebook sagt mir gar nichts. Nachdem ich bereits seit längerer Zeit einen Blog als Knowledbase für meine Kunden (Webdesign) betreibe, habe ich mich jetzt entschlossen Contentmarketing und Suchmaschinenoptimierung einzusetzen. Ich bin gespannt, ob es klappt, denn wenn ich sehe, wie andere (Extrovertierte) mit drei Halbsätzen heisser Luft Erfolg haben, bin ich manchmal schon etwas neidisch.
Viele Grüße
Raphael
Liebe Sandra,
ich bin gerade zufällig über Facebook auf deinen Artikel gestolpert. Das passt 100% zu mir! Ich fühle mich auch eher unwohl im Rampenlicht, denke aber doch hin und wieder ob ich mehr nach außen gehen sollte, mich mehr zeigen sollte. Das beschäftigt dann meinen Kopf so sehr, dass ich meine Mitte und den Kontakt zu mir selbst verliere. Das fühlt sich gar nicht gut an. In meinem Inneren spüre ich, dass ich die Menschen am besten erreiche und anspreche, wenn ich einfach ich selbst und wahrhaft authentisch bin. Das kann ich am besten mit den leisen Tönen, ganz viel Empathie, da sein, Zuhören, einen Wohlfühlrahmen geben…
Ich danke dir für dein Mut machen und die Bestätigung, dass man auch als zurückhaltender Mensch Erfolg in seinem Business haben kann.
Herzensgrüße
Antje
Liebe Antje,
um das Herausgehen und dich zeigen kommst du jedoch nicht herum, wenn du erfolgreich ein Business aufbauen willst 🙂 Wenn du dabei du selbst bleibst, werden die Leute dich genau dafür lieben.
Viel Erfolg dir!
Gruß
Sandra
Hallo Sandra! Das ist eine Punktlandung! Schön, dass es noch mehr Leute gibt, die nicht immer in der ersten Reihe stehen wollen. Ich bin auch eher für die leisen Töne und habe gelernt, mich nicht produzieren zu müssen, um meine Kunden zu finden
Das wäre auf Dauer echt anstrengend! Sehr guter Text! Danke!!
Sehr, sehr gut,
Spricht mir absolut aus dem Herzen.
Nicht jeder ist ein Video- oder Podcasttyp.
1:1 ist mir auch am liebsten. Ganz nach dem Motto: Wer schreibt der bleibt.
Bestätigt meine Vorgehensweise.
Danke.
Thomas
Hallo Sandra,
„Sei introvertiert aber kein Leisetreter“ fasst es schön zusammen. Ich muss mich auch eher überwinden, „laut“ zu sein und überall präsent zu sein und Small-Talk zu halten. Ich brauche eher die „Ruhe und Alleinsein“, was aber nicht zwangsläufig heißt, dass ich nicht gerne mit anderen zusammenarbeite.
Aber da sind Deine Tipps und Anregungen zur Erinnerung wieder hilfreich.
Danke und Gruss
Martin
Sandra, Du sprichst mir aus dem Herzen! Die Tipps, ich soll „laut“ auftreten, die Werbetrommel bedienen… – puh, da zieht sich bei mir alles zusammen.
Ich bin definitiv der Meinung, es darf auch auf dem stilleren Weg gehen. Denn, Authentizität ist ein großer Wert für mich!
Danke für Deine tolle Zusammenfassung, Deine ermunternden Worte!
Mein Tipp: Mach es auf Deine Weise, es funktioniert. Im 1:1 bin ich z. B. nicht so leise ;-). Irgendwie kommt der Rest. Und echt: Übung macht den Meister. Es klappt immer mehr nach außen aufzutreten, mit dem, was ich bin.
Lieben Gruß Monika
Sehr, sehr toll Sandra….dankeschön! Diesen Schubs hab ich eben gebraucht. Ich kämpfe seit Tagen mit mir 😉
Liebe Grüße
Damaris