Wenn Sie Ihren nächsten Blog-Artikel schreiben, erstellen Sie doch mal eine Liste oder einen List Post. Listen-Artikel gehören zu den beliebtesten Artikel-Formaten und sind relativ einfach zu erstellen. Sie können Tipps, Ratschläge, Regeln, Fehler, Fragen, Beispiele, Trends, Links und so viel mehr in Listen verpacken.
„Die Liste ist der Ursprung von Kultur“, Umberto Eco
Spätestens seit soziale Netzwerke und Blogs florieren, haben Listen eine Renaissance erlebt. Nun behaupten die einen, der inflationäre Gebrauch von Listen hätte das Format abgenutzt. Dann beweisen erfolgreiche Listen-Artikel wieder das Gegenteil.
6 Gründe für die Beliebtheit von List Posts
1. List Posts sind verheißungsvoll: „Muttersein: 101 Tipps für Mütter von Neugeborenen“ bedeutet, dass selbst bei niedriger Trefferquote bestimmt 10 Tipps zu mir passen (vorausgesetzt natürlich ich bin Mutter).
2. Listen sortieren unsere Gedanken: Wenn mir die „7 Schritte zum perfekten Käsekuchen“ chronologisch beschrieben werden, ist der Lerneffekt bei mir als Nicht-Köchin groß.
3. List Posts vermitteln Glaubwürdigkeit: Wenn Sie mir „55 Marketing-Fehler, die KMUs vermeiden sollten“ präsentieren, gehe ich davon aus, Sie wissen, wovon Sie reden.
4. Listen lassen sich leicht überfliegen: Das Format ist für „faule“ Online-Leser wie gemacht, denn sie können in kürzester Zeit erfassen, ob es sich lohnt, an einem Punkt „hängen“ zu bleiben.
5. Listen überzeugen: Wenn Sie Ihre Argumente in eine Liste packen, bekommen sie mehr Gewicht als die Einzelargumente und bewegen Zweifler vielleicht zur Einsicht.
6. List Posts sind bündig: Wenn Sie die einzelnen Listenpunkte kurz halten, wird aus Ihrem Artikel kaum eine Bleiwüste werden.
3 häufige Listen-Formate
Zum einen bestimmt die Anzahl der Punkte über das Format. 101 Tipps werden wohl eher Schlagwörter sein, als 5-zeilige Absätze (außer Sie und Ihre Leser haben richtig viel Zeit.) Die Psychologie von geraden und ungeraden Zahlen wird gern diskutiert. Wichtiger finde ich zu bedenken, dass eine Liste mit nur 3 Punkten den Eindruck vermitteln könnte, Sie hätten zum Thema nicht wirklich viel zu sagen.
Hier sind drei der häufigsten Listen-Formate.
1) Liste
Der Artikel besteht lediglich aus einer Liste mit kurzer Einleitung. Dies kann zum Beispiel eine lange Liste mit ganz kurzen Tipps oder Schlagworten sein.
- Nix Befindlichkeitstweets: 55 Twitter-Ideen, die nicht nach einem Egomanen klingen
- Checkliste: 13 Tipps für die optimale Mobile Marketing Strategie!
- 100 Bücher, die man gelesen haben muss.
- 20 Dinge, die ich noch nie in dieses Internet geschrieben habe
2) Ausformulierte Liste
Wenn Sie den Hauptteil Ihres Artikels in mehrere Punkte unterteilen, erhalten Sie eine „ausformulierte Liste“.
3) Linkliste
Klassisch sind Leselisten oder Sie verlinken jedes Argument auf die dazugehörige Quelle, wie Blog-Artikel oder Studie.
- 11 Social Media Blogs für kleine Unternehmen
- Liste der wichtigsten Social Media- und Marketing-Studien 2013
In 7 Schritten zum List Post
- Jeder gute Artikel fängt beim Problem des Lesers an, das gelöst werden soll. Welches Problem wollen Sie mit Ihrem Artikel angehen?
- Entscheiden Sie, wie viele Punkte Ihr Listenartikel haben soll. Das können nur 3 Argumente sein, oder aber auch eine riesige Liste mit 50 oder 75 oder 101 Punkten. (75 schindet natürlich mehr Eindruck als 5.)
- Recherchieren Sie mehr Punkte als Sie brauchen. So können Sie zum Schluss die schwächsten Punkte wieder streichen.
- Achten Sie darauf, jeden Listenpunkt vom Umfang und Aufbau her gleich zu gestalten. Also entweder immer 2 Zeilen oder nur ein Wort/Substantiv. Das ist leichter lesbar als kurze und lange Listen-Punkte.
- Sortieren Sie Ihre Liste logisch: Schritt-für-Schritt-Anleitungen chronologisch, die 11 besten Tipps für X beginnen Sie mit den stärksten oder wichtigsten Argumenten, Leselisten mit den bekanntesten Autoren.
- Formulieren Sie eine starke Überschrift.
- Laden Sie Ihre Leser ein, die Liste zu ergänzen (im Kommentarfeld)
Haben Sie schon einen Listen-Artikel geschrieben? Dann verlinken Sie den im Kommentar, damit wir alle was davon haben!
Das waren sehr gute Newsletter E Mail Informationen! Lieben Dank
>> Wenn Sie mir „55 Marketing-Fehler, die KMUs vermeiden sollten“ präsentieren, gehe ich davon aus, Sie wissen, wovon Sie reden. <<
Ich gehe dann genau vom Gegenteil aus, denn der Autor konnte dann seine Gedanken nicht sortieren und hat alles aufgeschrieben, was ihm dazu eingefallen ist – nicht besonders hilfreich – beißt sich also mit Punkt 2 aus der Liste mit den 6 Gründen hier.
Ein bisschen technischer Tipp, aber so veröffentliche ich meine wöchentlichen Linktipps unter http://www.user-agent.eu: Ich benutze den Social-Bookmarking-Dienst Diigo und das entsprechende Chrome-Plugin. Wenn ich auf einen interessanten Link stoße, speichere ich ihn mit Diigo und kann gleich einen kurzen Beschreibungstext verfassen. Dann markiere ich den Eintrag mit einem speziellen Tag. Diigo erstellt dann per WordPress-Schnittstelle einmal in der Woche einen Linklisten-Beitrag aller mit diesem Tag markierten Links und postet ihn automatisch in meinem Blog. Ich lasse ihn immer nur als Entwurf posten, damit ich vor der Veröffentlichung noch kleine Änderungen an der Formatierung vornehmen kann. So habe ich einmal in der Woche einen Linktipp-Post, der mich kaum Aufwand kostet.
Ich hoffe, das war verständlich. Wenn nicht, erkläre ich es gerne nochmal 🙂
Danke für den Tipp, Patrick. Das muss ich mal ausprobieren.
Gruß
Sandra
Wenn ich den Artikel vorher gelesen hätte, wäre mein erster Listen-Beitrag vielleicht noch etwas knackiger ausgefallen ;-): http://kinderbuch-blog.org/2013/11/25/die-schonsten-bucher-im-advent/
Ich bin auch ein Listenfan und nutze diese Artikelform oft für mein Blog (zum Beispiel hier: 7 Tipps, wie Sie Ihre Leser bei der Stange halten, 10 Tipps für eine vertrauensbildende Website). Ich versuche allerdings immer zu variieren, damit es den Leser nicht irgendwann nervt. 😉
Viele herzliche Grüße
Annika Lamer
Hallo Annika, das sind 2 sehr schöne Beiträge. Die Abwechslung macht’s. Das hätte ich vielleicht noch explizit im Artikel erwähnen sollen.
Gruß
Sandra
Sehr nützliche Tipps 🙂
Vielen Dank für die Aufnahme unserer Social Media Studien!