Leider haben viele Xing-Nutzer noch nicht verstanden, was Social Networking bedeutet. Mit dem verzweifelten Versuch, schnell ihr Netzwerk um neue Personen zu erweitern, greifen viele völlig daneben. Und zwar so sehr, dass sie damit genau das Gegenteil erreichen, Leute wie mich komplett vergraulen und sich damit auf die Spammerliste katapultieren.
Neulich bekam ich eine Kontaktanfrage, die wie folgt lautete:
„Sehr geehrte Frau Holze,
ich möchte Sie in mein Netzwerk einladen. Ich führe eine Praxis für Naturheilkundliche XXX und XXX. Ich halte Vorträge zum Thema: „Neue Wege zu einer besseren Gesundheit – XXX“: „Gesund, aktiv & lebensfroh bis ins hohe Alter!“ Auf Ihre Bitte nehme ich Sie in meinen Verteiler auf. Ich male Bilder XXX.“ Meine Fans beurteilen sie als „Einmalig, unwiederbringlich, faszinierend!“
Herzliche Grüße von X
(die Xe sind von mir eingefügt und ersetzen Textteile, die den Sender entlarven könnten)
Hallo? Auf meine Bitte will er mich aufnehmen? Ich habe noch nie von dieser Person gehört. Außerdem bin ich kerngesund und fühle mich bei so einem Anschreiben zutiefst gekränkt. Hinzu kommt, dass Herr X die ganze Zeit nur über sich redet und davon, wie toll er ist. Na und? Ich erfahre überhaupt gar keinen Grund oder Anlass, weshalb ich mich mit Ihm verxingen sollte.
Ihr ´Date` steht im Mittelpunkt, nicht Sie
Damit Ihre Nachricht nicht im Spamordner landet, befolgen Sie einfach ein paar ganz einfache Regeln.
- Kontaktieren Sie Personen, zu denen Sie schon „einen Draht“ haben, weil Sie einen gemeinsamen Bekannten haben. In dem Falle können Sie sich von Ihrem Bekannten vorstellen lassen. Damit bekommt Ihre Kontaktanfrage gleich einen ganz anderen Stellenwert.
- Wenn Option 1 nicht zutrifft, machen Sie sich wenigstens die Mühe Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, z.B. „Wir haben beide an der FU Berlin studiert und arbeiten im Marketing.“. Oder „Ich habe gesehen, dass Sie auch aktiv in der Gruppe Marketing & Vertrieb sind.“
- Liefern Sie einen Grund, warum Ihr Gegenüber die Kontaktanfrage bestätigen soll. Ein Beispiel: „Ich bin selbst im Social Media Marketing tätig und freue mich über den regen Austausch mit anderen Experten aus meiner Branche.“
Eigentlich ein bisschen wie beim Online-Dating, falls Sie damit schon Erfahrung gemacht haben. Da können Sie auch nicht mit der Tür ins Haus fallen und damit prahlen, welch toller Hecht Sie sind. Das glaubt Ihnen nämlich keiner.
Ich wünsche uns allen, dass die sozialen Netzwerke wieder mehr zum Socialising genutzt werden und weniger mit Spamnachrichten verdorben werden.
Ihre Sandra Holze
(Foto: Flickr Cali4beach)
Hallo Sandra!
Sehr schöner Beitrag! Mein Kollege Michael hatte vor geraumer Zeit auch schon einen Beitrag über Xing Marketing und wie es nicht geht geschrieben. Hier war das „Date „ein wenig unsicher. 😉
http://www.onchestra.com/blog/p/xing-marketing-beispiel
Grüße aus Stuttgart und ein schönes Wochenende!
Jonas