Die meisten Selbständigen, Unternehmer und Geschäftsführer meinen, sie müssen zuerst eine Facebookseite einrichten. Das zeigt die Anzahl der Anfragen zu Facebook, die ich erhalte. Schließlich macht das jeder und man will ja dazu gehören.
Einen Blog will man, wenn überhaupt später mal irgendwann beginnen. Dafür sei gerade keine Zeit. Das kommt Ihnen bekannt vor?
Warum Sie keine Facebookseite brauchen (vorerst)
Ich gehe davon aus, Sie wollen neue Käufer für Ihre Produkte und Dienstleistungen gewinnen und Ihre Bekanntheit steigern. Sie haben gehört, dass man beides mit Social Media gut erreichen kann. Und bei Social Media fällt Ihnen sofort Facebook ein. Schließlich sind hier 25 Millionen Deutsche unterwegs, da sollte doch was zu machen sein?
FALSCH.
Sie brauchen einen Blog
Wenn Sie von Kunden gefunden werden wollen, kommen Sie zwangsläufig am Blog nicht vorbei. Denn keine andere Maßnahme bringt Ihnen so zuverlässig neue Besucher auf Ihre Webseite.
Lesen Sie meine besten Tipps zum Bloggen und Sie werden in kurzer Zeit in wohlüberlegten Schritten Ihren eigenen Blog erstellt haben.
Jetzt sind Sie genervt, weil Sie immer noch glauben ein Blog sei viel zu viel Arbeit. Lesen Sie weiter und lernen Sie die harten Fakten:
1) Mit einem Blog werden Sie in den Suchmaschinen gefunden.
Blogartikel mit sorgfältig recherchierten Keywörtern helfen Ihnen dabei, für viele Suchbegriffe in Google gefunden zu werden. Ihre Facebookseite wird nur für Ihren Firmennamen in den Suchmaschinen gefunden.
Die SEO Power überträgt sich auch auf Ihre Webseite und bringt sie in den Suchmaschinenergebnissen nach vorn. Vorausgesetzt, Sie haben Ihren Blog auf Ihrer Webseite integriert, z.B. www.meinewebseite.de/blog. Sie benutzen Ihren Blog also als Köder, um Leute auf Ihre Webseite zu holen.
- Unternehmen, die 3-5 Mal monatlich bloggen, verdoppeln die Anzahl der Anfragen und Kontakte potenzieller Kunden (Leads).
- B2B Firmen, die 2 Mal monatlich bloggen, generieren 70% mehr Leads als Firmen, die gar nicht bloggen.
Quelle: Online Marketing-Anbieter Hubspot – Auswertung von mehr als 7000 Unternehmen
2) Ihr Blog wirkt langfristig
Ihre Bloginhalte arbeiten langfristig für Sie, weil sie auch nach Monaten und Jahren noch gefunden werden. Ihre Facebookinhalte sind in nullkommanichts weg. Auf Facebook wühlt sich niemand auf Ihrer Seite durch 2-Wochen alte Beiträge.
- Selbstständige und kleine Unternehmen können mit einer Gesamtheit von 20-50 Blogartikeln die Anzahl ihrer Leads verdreifachen. Um das zu erreichen, muss ein Unternehmen ein Jahr lang lediglich 2x monatlich einen Blogartikel veröffentlichen. (Hubspot)
3) Mit einem Blog positieren Sie sich als Experte
In Ihrem Blog können Sie Inhalte liefern, die Vertrauen in Ihre Expertise aufbauen und die Kaufentscheidung zu Ihren Gunsten beeinflussen. Zum Beispiel indem Sie die meistgestellten Fragen Ihrer Kunden beantworten und auf Einwände eingehen.
- 71% in einer Befragung von Hubspot sagen, dass ein Blog ihre Kaufentscheidung beeinflusst hat.
- Hier mal mein eigenes Beispiel: Bereits nach 3 Monaten 1x wöchentlichem Bloggen hatte ich die erste Journalistenanfrage für ein Interview im Handwerkermagazin. Nach 4 Monaten hatte ich 2 Aufträge für sehr gut bezahlte Vorträge zu Social Media in der Tasche. Seitdem kommen kontinuierlich neue Kunden über meinen Blog.
Die Wahrheit: Facebook ist genauso aufwändig wie Bloggen
Die Annahme, eine Facebookseite sei einfacher und günstiger zu betreiben als ein Blog ist falsch. Wenn Sie auf Facebook gefunden werden wollen, müssen Sie viel Aufwand in gute (tägliche!) Beiträge stecken und zwangsläufig in Anzeigen investieren.
- 2013 sehen Facebooknutzer durchschnittlich 1440 Beiträge von Seiten.
Damit Ihre Beiträge gesehen werden und Sie neue Fans gewinnen, müssen Sie erstmal an der riesigen Konkurrenz vorbei. Das geht, außer Sie haben schon eine große Fangemeinde, nur mit bezahlten Beiträgen (hervorgehobene Beiträge) und Anzeigen. Welche Ihrer Inhalte überhaupt gesehen werden, bestimmen nicht Sie. Die Sichtbarkeit und Reichweite von Beiträgen steuert Facebook mit seinem Edge Rank.
Sie stecken viel Energie in Ihre Facebookseite, um Fans zu gewinnnen. Was passiert dann?
Damit aus Ihren Fans Kontakte und Kunden werden, müssen Sie sie auf Ihre Webseite schicken. Denn Informationen, die zur Kaufentscheidung führen, können Sie nur auf Ihrer eigenen Seite liefern. Denn diese müssen in der Regel etwas ausführlicher sein.
Eine statische Webseite mit „Neuigkeiten“ aus 2010 und ohne weiterführende Informationen wird kaum dabei helfen, aus Interessenten Kunden zu machen. Die ganze Facebookmühe war also umsonst.
Ihre Facebookseite gehört Ihnen nicht
Eine nicht ganz unwesentliche Frage zum Schluss: Wollen Sie Ihr Marketing wirklich abhängig machen von einem anderen Unternehmen, dem Sie Ihre Daten und Bildnutzungsrechte abtreten? Was würden Sie tun, wenn Facebook morgen zumacht oder die Nutzer abwandern zum nächsten Netzwerk?
Ihr Blog ist Ihre verlässliche Marketingplattform. Hier bestimmen Sie die Formate und Länge Ihrer Beiträge. Und hier haben Sie die volle Kontrolle über Gestaltung und Präsentation Ihres Unternehmens.
Der Facebook-Irrtum
Wenn Sie also darüber nachdenken, zuerst eine Facebookseite einzurichten und dann die Überarbeitung Ihrer Webseite und das Einrichten eines Blogs anzugehen, zäumen Sie das Pferd von hinten auf. Kümmern Sie sich zuerst um Ihre Homebase, dann können Sie anfangen, Leute aus Facebook zu Ihnen zu schicken.
Auch wenn der Artikel schon ein wenig älter ist, genauso ist es. Gerade wieder mit einem Kunden diskutiert. Blog Traffic ist enorm wichtig.
Klar, macht das Arbeit. Man muss hier langfristig denken. Zumal ja facebook auch Interesse daran hat, dass Anzeigen geschaltet werden.
Kleiner Tipp noch: Pinterest als Traffic Quelle für Blogartikel nutzen. So ein Pin ist dreimal langlebiger, als es ein Beitrag bei Instagram oder FB.
Wieder ein super Artikel, der vollends meine Meinung widerspiegelt (wie viele deiner Artikel 😊)
Liebe Sandra,
vielen vielen Dank für diesen wertvollen Tipp! Jetzt kann ich meinen Focus setzen.
Hammer Artikel! Kann ich so unterschreiben!
Danke, Frau Holze, für diesen Beitrag. Er deckt sich zu 100% mit meinen Erfahrungen.
Facebook ist ganz nett, um zusätzliche Leser auf meinen Blog zu „locken“. Die lesen aber nur, Conversion findet kaum statt. Das stört mich im Prinzip auch gar nicht, denn ich schreibe gern über meine Arbeit und freue mich, wenn es anderen Menschen hilft. Trotzdem muss ich am Ende des Tages Kunden gewinnen und schauen wie ich meine Arbeitszeit sinnvoll einsetze.
Außerdem stelle ich fest, dass unbezahlte Artikel auch auf Facebook kaum noch Aufmerksamkeit erzeugen.
Nutzer, die über eine gezielte Suche in Suchmaschinen über meinen Blog auf meiner Homepage landen, hatten in der Regel von Anfang an Interesse an meiner Dienstleistung und der Blog war nur der Mittler. Eben aufgrund der Suchbegriffe.