Das Jahr ist fast rum. Höchste Zeit zurückzublicken, was in deinem Unternehmen dieses Jahr passiert ist. Hast du deine Ziele erreicht? Und wenn ja, wie?
Wenn du für nächstes Jahr große Pläne hast, musst du mehr von den Dingen tun, die gut funktionieren und andere dafür streichen.
Ich empfehle dir eine Social Media Analyse durchzuführen, um herauszufinden, wo du deine Kunden akquiriert hast. Kamen die über deinen Blog, deinen Newsletter, Webinare oder Vorträge? Wenn du deine knappe Zeit (und dein knappes Budget) gewinnbringend investieren willst, musst du genau wissen, welche Kanäle die meisten Interessenten anziehen und in Kunden konvertieren.
1) Woher kamen deine Kunden?
Wenn du keine Ahnung hast, wie Kunden zu dir finden, wird es höchste Zeit, dass herauszufinden und für das nächste Jahr messbar zu machen.
- Erstelle eine Conversion-Liste und trage hier möglichst genau ein, wie viele neue Kunden dir deine einzelnen Aktivitäten gebracht haben.
- Gewöhne dir an, neue Kunden zu fragen, wie sie zu dir gefunden haben. Sicherlich kennst du die Frage in Onlineshops „Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden?“, die oft auf der Seite, nach Abschluss des Kaufes angezeigt wird?
- Wenn du Webinare für dein Marketing nutzt, lässt sich das leicht nachvollziehen, in dem du einen speziellen Webinar-Rabattcode anbietest. Wenn Leute den bei Buchung eingeben, kannst du genau ablesen, wie viel Umsatz direkt auf das Webinar zurückgeht. Dasselbe kannst du mit exklusiven Newsletter-Angeboten erreichen.
- Käufe über deinen Newsletter kannst du jedoch auch sehr gut mit Google Analytics nachvollziehen. Denn ständig mit Rabatt-Codes zu arbeiten, ist nicht unbedingt förderlich für dein Business. Du willst ja nicht als der billigste sondern als der beste Anbieter wahrgenommen werden. Verbinde dein Mailchimp-Konto mit Google Analytics. Dannst du genau auswerten, welche Email wieviele Webseitenbesucher und Verkäufe gebracht hat. Um Verkäufe messen zu können, musst du ein Zielvorhaben einstellen. Mehr dazu jetzt.
Richtig messen: Das Google Analytics Zielvorhaben
Erstelle in Google-Analytics ein Conversion-Ziel (deutsch Zielvorhaben). Ein Ziel könnte ein Verkauf in deinem Online-Shop oder eine Newsletter-Anmeldung sein. Das Zielvorhaben in Google Analytics misst, wie viele Leute auf deiner „Danke für deine Bestellung“-Seite oder „Danke für deine Newsletter-Anmeldung“-Seite landen. In Google Analytics kannst du später unter Conversion sehen, wie viele Leute z.B. aus deinem Newsletter in deinen Shop geklickt und gekauft haben.
2) Traffic-Auswertung oder: Wie haben deine Interessenten dich gefunden?
Als nächstes schau dir an, woher deine Webseitenbesucher kamen. Traffic ist das Blut deines Online-Businesses. Ekliger Vergleich, aber du verstehst was ich meine. Erst viele Webseitenbesucher machen online-generierten Umsatz überhaupt möglich. Deshalb solltest du genau verstehen, woher du deinen Traffic gewinnst. Dazu lassen sich umfangreiche Analysen durchführen. Hier beschränke ich mich auf eine einfache Auswertung, die mir ausreicht.
Was du in Google Analytics oder Piwik ablesen kannst
- Woher kam der Traffic? Klicke dafür auf Akquisition >Übersicht. Idealerweise willst du viele verschiedene Trafficquellen haben, damit du nicht von einer abhängig bist.
- Klicke auf > Alle Zugriffe. Jetzt siehst du genau, woher deine Besucher kamen. Bei mir kommen nach Google Suche und direktem Traffic (Lesezeichen oder meine Webseite direkt eingetippt), die meisten Besucher aus meinem Newsletter, Facebook und Google+.
- Welche Artikel, Gastartikel oder Blog-Kommentare haben dir die meisten Besucher gebracht? Welche Seiten oder Artikel auf deiner Webseite am meisten besucht wurden, findest du unter Verhalten >Webseite-Content. Bei mir wird deutlich sichtbar, dass Facebook DAS Thema ist, mit dem ich am meisten Besucher anziehe. Ich könnte also im kommenden Jahr mehr Blog-Artikel zu Facebook einplanen.
- Welche sozialen Netzwerke schicken dir die meisten neuen Leute auf deine Seite? Die Daten findest du in Google Analytics unter Soziale Netzwerke > Übersicht.
- Wäre doch auch spannend zu wissen, welche deiner Blog-Artikel am meisten in den sozialen Netzwerken geteilt oder geklickt wurden. Gehe in Google Analytics zu Soziale Netzwerke > Zielseiten.
- Auf Quicksprout kannst du viele tolle Dinge über deine Webseite herausfinden. Unter Social Media Analyse findest du sehr übersichtlich deine meist geteilten Artikel in den Netzwerken. Spannend finde ich, dass meine Artikel auf Google+ deutlich häufiger geteilt werden als anderswo. Knick ins Ohr, dort noch aktiver zu werden.
3) Facebook-Auswertung
Wenn du Facebook für dein Marketing nutzt, solltest du bestmöglich verstehen, was deine Fans von dir wünschen, was geteilt wird und welche Conversion du mit diesem Netzwerk erreicht hast.
- Welche Anzeigen haben dir die meisten Klicks auf deine Webseite gebracht oder noch besser, die meisten Conversions. Wenn du ein Email-Give-Away angeboten hast, um Interessenten für dein Angebot zu gewinnen, dann ist die Conversion eine Email-Anmeldung. Wenn du noch nicht mit Conversion-Tracking arbeitest, fang jetzt damit an! Nur so kannst du messen, ob deine Facebook-Anzeigen etwas bringen. Auf allfacebook.de gibt es eine sehr gute Anleitung zum Conversion-Tracking.
- Schau dir auch an, welche Beiträge die größte Reichweite und meisten Reaktionen bekommen haben. Hier ist eine Anleitung zu den Facebook-Statistiken.
4) Newsletter
In meinem Unternehmen ist der Email-Newsletter mein Kommunikationskanal Nummer 1, über den ich am meisten verkaufe. Direkt und indirekt, in dem ich Webinarteilnehmer gewinne, die im Webinar einen Kurs von mir buchen. Mach also Sinn, zu verstehen, welche Emails am erfolgreichsten waren, damit du diese zukünftig modellieren kannst.
- Werden Emails mit kurzen, neugierig machenden oder ganz konkreten Betreffzeilen am häufigsten geöffnet? Am besten gehst du dafür zu Mailchimp, links in die Reports und exportierst dann alle Daten.
- Dann kannst du in der Tabelle die Emails nach Öffnungsrate sortieren und sehen, welche Betreffzeilen am besten funktioniert haben. Wie kaum anders zu erwarten, werden Emails mit Webinarankündigungen von meinen Lesern am häufigsten geöffnet. Das unterstützt nur, was ich eh schon wusste: Webinare kommen gut an und ich werde diese im nächsten Jahr noch häufiger anbieten. Außerdem sehe ich, dass Emails mit „Facebook“ im Betreff weitaus häufiger geöffnet werden als andere. Facebook bleibt also DAS Thema für meine Leser. Aber auch neugierig machende Betreffe, wie „Kennen Sie das?“ oder „Eine Erfolgsgeschichte“ werden überdurchschnittlich oft geöffnet.
Funktioniert eine bestimmte Versandzeit besser? Glücklicherweise hat Mailchimp die Funktion, die Emails zur „besten“ Zeit zu versenden, so dass ich mir hier keinen Kopf mehr machen muss. Wenn du einen anderen Anbieter nutzt, solltest du auch die Zeit auswerten.
5) Was die Ergebnisse für deine Strategie bedeuten
Jetzt weißt du, was funktioniert und kannst dein nächstes Jahr planen. Wenn du deine Verkäufe schon nachvollziehen kannst, willst du die Kanäle oder Maßnahmen mit den meisten Verkäufen ausbauen. Einfach oder?
Bei den Dingen, die nicht funktioniert haben, hast du 2 Möglichkeiten:
- Lass es bleiben und stürz dich auf alles, was gut funktioniert hat.
Wenn du überhaupt keine Lust auf Twitter hast und du dementsprechend mit Twitter nichts erreicht hast, lass es einfach bleiben. Marketing soll ja auch Spaß machen und muss zu dir passen. - Optimiere es, wenn das Netzwerk oder die Maßnahme Potenzial hat.
Wenn dein erstes Webinar nur 20 Teilnehmer hatte und niemand gekauft hat, aber dir Vorträge Spaß machen: Bleib dran. Einmal ist keinmal und beim nächsten Mal bist du schon besser. Überlege dir einen genauen Plan, wie du mehr Teilnehmer gewinnen kannst.
Ich bin von Natur aus neugierig und würde gern wissen, welchen Aha-Moment du nach deiner Analyse hattest.
Hallo Sandra,
ein sehr gehaltvoller Beitrag, da kannst Du bestimmt gut und gerne noch fünf einzelne draus machen. 🙂 Ich selbst bin bei so umfangreichen Analysen noch nicht angelangt, habe mich kürzlich sogar aus datenschutzrechtlichen Gründen von Google Analytics getrennt.
Eine Frage: Am Ende schreibst Du, Du würdest gern wissen, „welche 3 Ahazeigt“. Ist das einer falschen Autokorrektur geschuldet, oder stehe ich auf dem Schlauch?
Viele Grüße
Annika
Hallo Annika,
das war schlichtweg ein Fehler. Danke für’s Bescheid geben. So umfangreich ist die Analyse gar nicht 🙂
Gruß
Sandra