Zu Social Media zählt man heute Soziale Netzwerke, wie Facebook, Xing und LinkedIn, Blogs und Twitter, sowie Foto- und Videoportale, wie Flickr und Youtube. Hinzu kommen Foren, Bewertungsportale und Wikis.
Social Media: Kurze Geschichte
Der Begriff Social Media wurde abgeleitet aus dem mittlerweile weniger gängigem Begriff Web 2.0. Der Begriff Web 2.0 war Ergebnis eines Brainstormings zwischen Tim O'Reilly und der Firma MediaLive International, die 2004 nach einer Beschreibung für den damals aufkeimenden Trend des „Mitmach-Web“ suchten. Denn mit dem Aufkommen von Blogs, Wikis, Kauf-Empfehlungen, Usability, CSS, Long tail, Mobilität und RSS änderte sich die Internetnutzung. Vorher waren die meisten Webseiten nicht mehr als statische Broschüren, die dem Nutzer keinerlei Möglichkeiten zur Interaktion boten und auf dem alten Prinzip der einseitigen Kommunikation basierten. Ein Vorreiter des „Mitmach-Webs“ war Amazon. Seine Leserbewertungen revolutionierten das Web und plötzlich vertrauten mehr Menschen den Kommentaren von Käufern als den von den Verlagen herausgegebenen Buchbeschreibungen. Die Webnutzer gewannen an Einfluss, der sich direkt auf das Kaufverhalten anderer Nutzer auswirkte und über Erfolg und Misserfolg von Produkten mit entschied.
Web 2.0: Eigenschaften
- Teilnahme: Webnutzer nehmen aktiv am Dialog teil und geben ihre Meinung ab. Die öffentliche Teilnahme ermöglicht direktes Feedback von anderen Nutzern.
- Einfacher Zugang: Mithilfe von Tools oder Plug-ins können Nutzer vom Laptop, Handy oder anderen Geräten aus auf Webseiten zugreifen.
- Personalisierung: Web User haben die Möglichkeit, Informationen auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden, wie beispielsweise mit Google Maps.
- Dialog: Web 2.0 ermöglicht auf einfache und sehr günstige Art und Weise eine Zwei-Wege-Kommunikation zwischen Nutzern weltweit. Bestes Beispiel ist Skype.
- Long tail: Menschen nutzen viele verschiedene Keywörter und tippen gar ganze Frage ein, wenn sie im Web etwas suchen oder beschreiben. Social Media Tools, á la Google Adwords, ermöglichen es, diese herauszufinden. Unternehmen erreichen so viel effektiver Nischenzielgruppen als mit dem urtümlichen Gießkannenprinzip, das zu hohen Streuverlusten führte.
- Freunde finden und Netzwerk aufbauen: Der wohl bekannteste Aspekt von Social Media ist es, alte Freunde und Bekannte wieder zufinden und bestehende Kontakte zu pflegen. No nie war es so einfach, das persönliche Netzwerk aufzubauen und zu unterhalten.
- Teilen: Nutzer können ihre Inhalte, wie Videos, Texte, Fotos, Präsentationen usw. mit anderen Nutzern teilen, die diese Inhalte wiederum an ihre Kontakte weiterreichen können. Das hat die Diskussion um den Schutz des Urheberrechts entfacht.
- User-generierte Inhalte: User können mit ihren selbst geschaffenen Inhalten über Social Media Portale wie Youtube Millionen anderer Nutzer oder Leser erreichen. Und das ohne erst eine eigene Webseite erstellen zu müssen. Wikipedia demokratisiert Wissensteilung, denn jeder Nutzer kann einen Artikel einstellen, der dann von anderen Lesern kritisiert und geändert werden kann.
- Offenheit: Viele Web User kommunizieren klar und deutlich wer sie sind und welches ihre Anliegen sind. Außerdem werden durch das Web 2.0 Dokumente öffentlich, die sonst unter Verschluss geblieben wären. Bekanntestes Beispiel ist die Seite Wikileaks.
- Tagging: Mit Tags können Nutzer ihre Inhalte nach persönlichen Denkgewohnheiten speichern, anstelle starre Klassifizierungen und Ordnungssysteme nutzen zu müssen, die sich andere ausgedacht haben.
All diese Eigenschaften sind uns Webnutzern mittlerweile so vertraut, dass es schwer ist, sich vorzustellen, wie das Internet vor Social Media ausgesehen hat. Kann sich noch jemand erinnern?