Auf vielen Webseiten oder Kurzbeschreibungen von Unternehmen und Selbstständigen lese ich viel zu viele „ich“ und „wir“. Die eigene Perspektive beizubehalten und über sich zu reden ist ein gängiger Fehler in der Ansprache von Kunden.
Damit wir den Interessenten für uns und unser Angebot begeistern, müssen wir ihn bei seinen Emotionen packen. Das heißt, wir müssen ihm zeigen, welchen Nutzen oder welche Verbesserung er mit unserem Angebot erfährt und wie er sich danach fühlt.
Welcher Text spricht Sie mehr an?
a)
Wir sind eine seit 1995 am Markt etablierte Firma, die im Großraum Berlin aktiv ist und 600 Kunden hat. Wir haben 20 Mitarbeiter und sind Mitglied in der Berliner Handelskammer. Wir sind schnell und zuverlässig.
b)
Gerne erstellen wir Ihren Jahresabschluss, kümmern uns schnell um Ihre Buchhaltung, bereiten alle Steuererklärungen zügig auf und setzen uns mit dem Finanzamt für Sie auseinander.
Ihre Aufgabe
- Setzen Sie sich mal die Kundenbrille auf und lesen Sie die Texte auf Ihrer Webseite oder die Profiltexte Ihrer Social Media Profile. Geht es hier um Sie oder Ihre Kunden?
- Stellen Sie stärker den Nutzen für Ihren Kunden heraus und löschen Sie mindestens 2 der zahlreichen „ich“ oder „wir“.
Foto: Flickr Pixelspin
Ganz genau!
Im Kundengespräch sollte man generell die „Ego-Perspektive“ vermeiden und IMMER aus Sicht des Kunden reden/schreiben!
Die o.g. Beispiele sind allerdings beide aus der Ego-Perspektive geschrieben 😉
Besser wäre bspw. (nur mal aus der Hüfte geschossen):
a) „Seit 1995 verlassen sich rund 600 zufriedene Kunden im Großraum Berlin auf die schnelle und zuverlässige Bearbeitung ihrer Angelegenheiten durch unsere 20 Mitarbeiter.“
b) „Ihr Jahresabschluß, Ihre Buchhaltung und auch die Kommunikation mit dem FA ist bei uns in besten Händen“
Trotzdem muß ich hier einmal klarstellen: die systematische Kaltakquise ist nach der Warmakquise immer noch die mit Abstand effizienteste Form der Akquise!
Je nach Unternehmensform, -größe, -ausrichtung und Angebot, ist wohl unterschiedlich heranzugehen. Ich selbst hab schon mehrmals meine Websitentexte verändert, aus Verunsicherung heraus, was wohl besser anspricht. Mein Unternehmen bin nur ich. Aber alles nur aus der ICH-Form zu beschreiben, fand ich schon regelrecht „egoistisch“, obwohl es der Realität entspricht: „Ich erstelle Ihnen… ich mache für Sie….“ Daher entschied ich mich für die neutrale Ansprache, weil ich mich wohler damit fühler. Aber ich stimme zu, dass man allzuoft, die „Unternehmerbrille“ auf hat und regelrecht betriebsblind für manche Dinge wird. Aber danke Sandra, für manch weitsichtige Möglichkeiten und Tipps, um die Blindheit ein wenig zu lichten 😉
Hallo Marion,
versuchen Sie es statt mit „Ich mache für Sie…“ oder „Ich erstelle Ihnen…“ doch mal mit „Sie erhalten von mir…“ oder „Sie erwartet bei mir…“ usw.
Die Texte lassen sich nicht miteinander vergleichen, denn sie verfolgen jeweils ein anderes Ziel. In Text a stellt sich das Unternehmen vor, in Text b wird die Leistung beschrieben und der Nutzen kommuniziert.
Ein „Über mich“ oder „Über uns“ sollte bei Einpersonenunternehmen bzw. kleinen Unternehmen persönlich gehalten sein. Bei Leistungsbeschreibungen müssen natürlich der Kunde und sein Benefit im Vordergrund stehen – keine Frage!
Herzlichen Gruß
Huberta Weigl
Hallo Huberta, leider beschränken sich die allermeisten Unternehmenswebseiten auf das „was wir machen-blabla“ und erläutern überhaupt nicht, was der Kunde davon hat. Darauf wollte ich hinaus. Sandra