Facebook hat im Herbst 2014 eine Änderung im News-Feed-Algorithmus angekündigt, die ab Januar 2015 viele Facebook-Seiten hart treffen wird.
Eine Umfrage unter hunderttausenden Facebook-Nutzern hat ergeben, dass diese so gar nicht zufrieden sind mit den von Seiten geteilten Inhalten. Die meisten Nutzer (du sicherlich auch?) kritisieren, dass zu viele Seiten zu viel Werbung als Beiträge teilen.
Facebook will schließlich seine Nutzer glücklich machen und wird ab Januar werbliche Beiträge von Seiten deutlich seltener anzeigen. Für dich als Seitenbetreiber bedeutet das ein Reichweitensturzflug, wenn du weiter wirbst wie bisher. Da die Reichweite vieler Seiten sowieso schon stark abgenommen hat, ist dies für viele Seiten eine harte (aber gerechte?) Strafe.
Facebook sagt: Brands that choose to post promotional content should expect their organic distribution to fall significantly over time.”
Was sind überhaupt zu werbliche Beiträge?
Auf der Basis der Nutzerbefragung sind zu werbliche Beiträge solche, die
- Menschen dazu motivieren, ein Produkt zu kaufen oder eine App zu installieren
- Menschen drängen, an Aktionen und Gewinnspielen teilzunehmen, die keinen Bezug zur Seite haben
- einen deckungsgleichen Inhalt wie Werbeanzeigen der Seiten verwenden
Als Beispiel wurde folgender Beitrag gebracht:

Quelle: http://newsroom.fb.com/news/2014/11/news-feed-fyi-reducing-overly-promotional-page-posts-in-news-feed/
Dieser Beitrag hat das Ziel, Nutzer zum Ansehen der Show zu bewegen. Was sicherlich ok ist. Der Aufruf, die DVD zu kaufen, ist Facebook jedoch zu werblich. Dieser Inhalt wäre in einer Anzeige besser aufgehoben.
Werben in Facebook-Anzeigen ist ok
Facebook-Nutzer sind genervt von Werbe-Beiträgen im News-Feed. Sie haben jedoch nichts gegen Facebook-Anzeigen.
Macht ja auch Sinn, oder? Anzeigen können wir als solche erkennen. Wir erwarten sogar, dass mit ihnen geworben wird.
In unserem Newsfeed hingegen wollen wir die Beiträge von Freunden sehen, coole Reisefotos bestaunen und generell einfach mit Leuten in Kontakt bleiben. Wenn Seiten immer wieder mit Werbebotschaften dazwischenfunken und so tun, als würden sie zur Unterhaltung beitragen, aber eigentlich nur Verkaufen wollen, dann sind Nutzer zu Recht genervt.
Der Context von Werbung macht den großen Unterschied. Wenn du einen Film auf RTL schaust, erwartest du Werbung. Ja du weißt sogar, dass ein 90-Minüter eher 160 Minuten dauert, wegen der vielen schönen Werbepausen.
Wenn du auf Facebook Fan einer Seite wirst, erwartest du doch sicherlich deren Tipps, Informationen und Einblicke in deren Alltag. (Oder du gehörst zur seltenen Spezies des Werbefans und erwartest tägliche Anzeigen und Kauf-Mich-Botschaften.)
Deshalb ist es wichtig zu erinnern: Anzeigen sind Anzeigen und Beiträge sind Beiträge.
Wenn du diese beiden Formate auseinanderhältst, wirst du unter dem neuen Facebook-Algorithmus keine Reichweite einbüßen.
Diese #Facebook-Neuerung kann dich hart treffen. So bleibt deine Seite sichtbar via @SandraHolze
Was die Facebook-Änderung für dich bedeutet
Jon Loomer sagt: Facebook-Seiten haben keine andere Wahl als interessant zu sein, zu unterrichten oder zu unterhalten. Sie können nicht mehr einfach nur ständig verkaufen.
Denk daran: Deine Facebook-Seite ist dazu da, mit deinen Fans ins Gespräch zu kommen und dich mit deinen Fans auszutauschen.
Vielleicht liegt hier auch der Vorteil der Änderung: Als Seitenbetreiber musst du das Menschliche zurück in deine Kommunikation auf Facebook bringen.
Facebooks Aussage dazu, welche Inhalte ab sofort weniger Reichweite erhalten, ist noch sehr vage. Wenn du dich an folgende Posting-Guidelines hältst, solltest du auf der sicheren Seite sein.
Richtlinien für gute Beiträge
- Teile Neuigkeiten aus deinem Unternehmen und deiner Branche.
- Teile Tipps.
- Stelle Fragen, um deine Fans und deren Herausforderungen besser kennen zu lernen und gib ihnen die Lösung.
- Teile qualitativ hochwertige Fotos, die zu deinem Unternehmen passen oder authentische Schnappschüsse aus deinem Alltag.
- Gewinnspiele, Rabatte, Aktionen sollten immer mit Anzeigen beworben werden und nicht als Beitrag geteilt werden.
- Vermeide Ausdrücke wie „Jetzt kaufen“. Bsp: Wenn du bisher dein Produkt beworben hast: „Endlich ist es da. Klick hier, um XY zu kaufen/dich anzumelden.“ könntest du stattdessen einfach eine weniger werbliche Aussage treffen: „Ein halbes Jahr hat es gedauert und ich freue mich heute mit euch teilen zu können, dass XY endlich fertig ist.“
Mach den Selbsttest: Frag dich einfach immer: Würdest du als Facebook-Nutzer auf den von dir geteilten Beitrag reagieren? Würde er dich zum kommentieren oder teilen bewegen?
Schau dir deine Facebook-Statistiken noch regelmäßiger als sonst an und finde heraus, welche Beiträge nach wie vor gut laufen.
Fazit
Es liegt an dir, ob du weiter auf Facebook viele deiner Fans erreichst. Zahle für deine Werbung und unterhalte deine Fans in deinen Beiträgen.
Hallo,
noch mal nachgefragt: woran unterscheidet facebook, ob es Werbung ist? Anhand welcher Kriterien kann ein Algorithmus das erkennen? Bestimmte Wörter?
Hallo Elke,
da ist Facebook leider immer noch sehr schwammig in seinen Aussagen. Es wird wohl auf Wörter hinauslaufen. Sobald ich mehr weiß, blogge ich hier darüber.
Gruß
Sandra
Hi Sandra,
ein Datum bei deinen Beiträgen wäre wichtig. Ankündigungen von Neuerungen sind sonst in einem Blog bzw via Google verwirrend. War das Facebook Release jetzt schon oder kommt es erst? Mein Blick immer auf Headline, Teaser Absatz und Datum der Veröffentlichung …
lg P
Hallo Paul,
du hast Recht, das ist ausnahmsweise kein Evergreen-Content. Ich werde das Datum ergänzen.
Gruß
Sandra
Es war jedem klar das Facebook sein Marktpotenzial monetarisieren wird und dies geht am einfachsten über den Marketingkanal ,es wird also hinsichtlich kostenloser Werbung sicher noch weiter gehen ,das diese Funktion eingeschränkt wird.
Es empfiehlt sich daher sich mit dem sponsern von Werbung frühzeitig aus ein ander zu setzen und nicht erst wenn die Lücken geschlossen sind.
mfG
Mike