94: Was tun, damit deine Emails ankommen und nicht im Spam landen? Interview mit Philipp Zöld

Emails, die im Spam landen oder gar nicht erst zugestellt werden.

Für uns, die wir von diesen Emails abhängen, die mega Katastrophe, oder?

Das Problem ist übrigens weit verbreitet: Laut Email Deliverability Benchmark 2020 kommen eine von 6 Emails nicht an.

Oft merken wir das selber nicht mal - nur, wenn uns netterweise jemand drauf hinweist. Ich wurde von Philipp Zöld darauf hingewiesen, dass meine Email nach seiner Anmeldung für’s Freebie im Spamordner gelandet ist. Nebenbei hat er noch ein paar andere Probleme gefunden (das war ne super Akquise-Email).

Philipp ist Email-Marketing-Spezialist und vor allem mit der technischen Seite sehr vertraut. Er hat im Interview einige Tipps gegeben, wie du herausfindest, ob deine Emails auch wirklich zugestellt werden, was das überhaupt beeinflusst und was du tun kannst, um die Zustellbarkeit zu verbessern!

Wie du herausfindest, ob deine Emails im Spam landen.

Abgesehen davon, dass dich jemand darauf aufmerksam machen kann, ist die Zustellbarkeit deiner Emails ein wichtiger Faktor. Die Zustellrate gibt dabei an, wie viel Prozent deiner versendeten Emails auf dem Server des Empfängers eingegangen sind. Wenn du einen Newsletter an 1.000 Abonnenten verschickst und 980 davon kommen an, liegt die Zustellrate dementspechend bei 98%. Die fehlenden 2% sind die sogenannte Bounce Rate. Diese Bounce Rate kannst du in deinem Email-Tool für jede versendete Email sehen.

Allerdings gibt’s hier einen Haken: Nur, weil die Emails vom jeweiligen Server empfangen wurden, heißt das noch nicht, dass sie auch im Postfach deiner Abonnenten gelandet sind. Hier kann sich nämlich noch ein Spamfilter einschalten und deine Emails als Spam einordnen. Damit das nicht passiert, gibt es ein paar Dinge, die du selber tun kannst!

Das kannst du tun, um die Zustellbarkeit deiner Emails zu erhöhen

Völlig unabhängig davon, ob deine Emails gerade im Spamordner landen oder nicht - es gibt ein paar Schritte, die du in jedem Fall erledigen solltest. So sorgst du auch dafür, dass der worst case gar nicht erst eintritt.

Schritt 1: Domain verifizieren

Bevor Email Service Provider eine Email zustellen, checken sie unter anderem, ob die Domain des Absenders (in meinem Fall also sandraholze.com) verifiziert ist. Hier kommen drei Protokolle zum Einsatz.

SPF: Das Protokoll ist dafür verantwortlich, dass deine Absenderdomain bei einem authentischen Server liegt und dieser in deinem Namen für den Versand verifiziert ist.

DKIM: DKIM ist ein Verschlüsselungsprotokoll. Hierüber kann der Email Provider erkennen, ob die Email direkt von dir kommt oder ob hier jemand anders noch etwas verändert hat und die Email deswegen in den Spamordner gehört.

DMARC: arbeitet mit SPF und DKIM zusammen und stellt fest, ob eine Email tatsächlich vom vorgegebenen Absender stammt. Zudem werden Regeln mitgeteilt, wie mit nicht authentifizierten Emails umzugehen ist. Mails werden beispielsweise gelöscht, zurückgewiesen oder in den Spam-Ordner verschoben.

Im ersten Schritt solltest du also deine Domain verifizieren. Wenn du dich nicht gerade mit den DNS-Einstellungen deiner Webseite auskennst (so wie ich), dann kannst du deinen Programmierer damit beauftragen. Philipp rät übrigens dazu, deine Emails über eine Subdomain zu verschicken (meine neue Absenderadresse lautet z.B. antwort@news.sandraholze.com). So trägt deine Hauptdomain keinen Schaden davon, wenn deine Marketing-Emails als Spam eingestuft werden.

Schritt 2: Reputation checken und optimieren

Deine Domain, über die du deine Emails versendest, hat eine Reputation. Die wird vor der Zustellung der Emails von den Providern überprüft. Je schlechter die Reputation, desto niedriger wird deine Zustellrate sein. Über dieses Tool kannst du die Reputation deiner Domain ganz einfach überprüfen!: https://www.domainsecurity.de/#audit

Die IP-Adresse deiner Domain kannst du hier herausfinden: http://ping.comlex.de/

Ein wichtiger Punkt, um die Reputation zu verbessern, ist die Listenhygiene. Wenn du hunderte oder tausende Kontakte auf deiner Liste hast, die seit Monaten oder Jahren nicht mehr mit deinen Emails interagiert haben, sendet das schlechte Zeichen. Daher solltest du zweimal im Jahr aussortieren und alle Karteileichen löschen, die deine Emails in den letzten Monaten nicht geöffnet haben. Das ist erstmal schmerzhaft (bei mir sind das jedes Mal um die 1.500 Kontakte), aber im Endeffekt bringen dir diese Abonnenten gar nichts - und wie du jetzt weißt, können sie dir sogar schaden, indem sie deine Reputation runterziehen und dafür sorgen, dass deine Emails nicht mehr zugestellt werden.

Ein weiterer Schritt, um die Reputation zu verbessern: Weniger Bilder in Emails packen. Zu viele Bilder werden von den Providern als negativ eingestuft, deswegen solltest du für ein gutes Text-Bild-Verhältnis in deinen Emails sorgen. Dein Email-Tool an sich kann ebenfalls deine Reputation verbessern. Deutsche und europäische Tools sind normalerweise von der CSA (Certified Sender Alliance) verifiziert und verpflichten sich dazu, keinen Spam zu versenden.

Folgende Tools hat Philipp empfohlen:

Sendinblue: https://www.sendinblue.com/?tap_a=30591-fb13f0&tap_s=3277967-77149f

Mailjet: https://www.mailjet.de/

KlickTipp: https://www.klicktipp.com/

Inxmail: https://www.inxmail.de/

CleverReach: https://www.cleverreach.com/de/

Rapidmail: https://www.rapidmail.de/

Schritt 3: Mögliche Blacklist-Eintragungen herausfinden

Wenn deine IP-Adresse auf einer Blacklist steht, wirkt sich das negativ auf deine Reputation und damit auf die Zustellbarkeit deiner Emails aus (so war’s auch bei mir). Über dieses Tool (https://mxtoolbox.com/blacklists.aspx) wird dir direkt angezeigt, ob deine IP-Adressen auf einer Blacklist stehen. Wenn das der Fall ist, kannst du den Betreiber der Spamliste kontaktieren und nachweisen, dass deine Domain jetzt verifiziert und vertrauenswürdig ist, damit du von der Blacklist gelöscht wirst.

Das sind drei Schritte, mit denen du relativ schnell schon dafür sorgen kannst, dass deine Emails weniger im Spam landen!

Du kannst dir hier Philipps Checkliste herunterladen: https://mailculture.de/newsletter/.

Wenn du direkt mit ihm sprechen und deine Fragen loswerden willst, kannst du hier seinen Troubleshooter-Call buchen: https://www.copecart.com/products/fb9ec03d/checkout

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