Diese Social Media Welt kann ganz schön verwirrend sein. Gefühlt jede Woche gibt es eine neue Plattform, auf der du jetzt unbedingt aktiv sein muss, 2 Stunden am Tag solltest du mindestens in Community-Arbeit auf Instagram stecken, und die allerwichtigste Frage: Bringt Facebook überhaupt noch was bei dem Einbruch der Reichweite?!
Um mit weniger Kopfschmerzen ins neue Jahr zu starten, habe ich für dich 6 Social-Media-Marketing-Richtlinien für 2019 zusammengestellt.
1 Social Media Marketing ist toll, aber reicht alleine nicht aus
Wenn du Sandras Blog regelmäßig liest, hast du dies schon zig mal gehört: Social Media ist für bestimmte Ziele gut. Um dein Branding zu kommunizieren, gefunden zu werden und Kontakte mit potenziellen Kunden zu knüpfen nämlich. E-Mail hingegen fährt den Umsatz ein.
Deswegen muss der erste Tipp auch für 2019 lauten: Facebook ist nicht alles! (Nein, auch nicht deine Facebook-Gruppe.) Verteile deine Marketing-Strategie auf mehrere Schultern.
2 Video bitte!
Videos sind auch im neuen Jahr das “ganz große Ding”. Spätestens seit Mark Zuckerberg vor circa einem Jahr verkünden ließ, dass Videos das A und O sind, wenn man seine Reichweite behalten möchte, hat sich fast jeder eine Kamera plus Ansteckmikro zugelegt. Und glaubt man schlauen Leuten und ihren Statistiken, dann wird im Jahr 2021 über 80% des gesamten Web-Traffics Videos sein.
Quelle: „Cisco’s 12th Visual Networking Index forecast“
Wenn man jetzt so durch Facebook und Instagram scrollt, ist der Großteil der Inhalte tatsächlich audiovisuell. Und meistens auch live: Die Interaktivität von Live-Videos macht sie zu einem wirksamen Tool, um mit den Followern in Kontakt zu treten. Plattformen wie Facebook und Instagram nehmen die Live-Videos sehr ernst. Bis zu dem Punkt, an dem wir sogar benachrichtigt werden, sobald jemand live geht.
Wie immer im Leben gilt aber auch: Wenn’s jeder macht, verliert es etwas von der Magie. Die Kollegen von Social Media Examiner zum Beispiel haben deswegen erst kürzlich ihre drei Facebook-Videos pro Woche eingestellt. Lohnt sich nicht mehr für sie, keiner guckt. Die “average watch time” (also wie lange die Zuschauer ein Video durchschnittlich anschauen) lag für Social Media Examiner bei schlechten 11 Sekunden. Sie wechseln jetzt zu YouTube.
Der Grund ist das unterschiedliche Konsumverhalten auf Facebook und YouTube. Auf Facebook wird gescrollt. Das ist höchstens gut für kurze, witzige und unterhaltende Videos. Auf YouTube tippst du eine Frage oder einen bestimmten Begriff in das Suchfeld ein. Sieh YouTube also als eine Art Suchmaschine an. Social Media Examiner beschreibt Facebook hingegen als eine Autobahn, an der keiner anhält, um Videos zu schauen, sondern weiter fährt (oder scrollt 😉 ).
Facebook-Lives sind im Nullkommanix wieder verschwunden von den Timelines. Das heißt, wenn deine Kunden nicht zum richtigen Zeitpunkt online sind, ist es für sie schwer dein Live-Video wiederzufinden. Fast schon zu schade, dass deine Mühe und Vorbereitung auf das Live dann eher für die Katz waren, oder? Mehrwert, der bestehen bleibt, kannst du deinen Kunden also eher in längeren YouTube-Videos bieten.
Sandra macht ihre Facebook-Lives nur noch unregelmäßig. Das Einzige, was sie beibehalten hat, sind Fragerunden in ihren geschlossenen Facebook-Gruppen: Sie geht 1x die Woche live für ihre zahlenden Kunden und hält eine Art “Q&A”-Runde. Das ist sehr wertvoll, da sie so die “echten” Fragen der Leute live beantworten kann.
Anstatt wild drauf los zu filmen, überlege dir also, was für dich und dein Business Sinn macht. Vielleicht sind Evergreen-Videos auf YouTube das richtige für dich, vielleicht eher kurze Videos in den Instagram Stories. Womit wir bei Punkt 3 wären:
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Anna-Lena, Social-Media-Expertin im Team Sandra Holze, verrät dir wie dein Social Media Marketing in 2019 aussehen sollte! @SandraHolze
Jetzt teilen3 Versuche dich an Stories
Eine Unterkategorie von Videos sind die Instagram Stories. Was 2014 in der App Snapchat angefangen hat, ist mittlerweile mit über 400 Millionen täglichen Nutzern weltweit Instagrams Geheimwaffe.
Ich lehne mich also nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass das Story-Format höchstwahrscheinlich zur primären Social-Media-Funktion wird und den klassischen Feed ablöst. Bei mir persönlich hat es das schon Anfang diesen Jahres.
Live, kurz, einfach zu verdauen, nahbar, mobil. All diese Dinge machen die vertikalen Kurzgeschichten so beliebt.
Für dich und dein Business könnte dies zum Beispiel bedeuten, dass du mal Einblicke hinter die Kulissen deines Business gibst. Dich persönlicher zeigst, beim Arbeiten, beim Blogpost schreiben, im Büro. Oder aber mitteilst, dass deine neue Podcast-Folge online ist oder Leute sich für dein Webinar anmelden können. Keine Angst also, dass du dein Frühstück zeigen musst oder dich beim Zähneputzen. 😉

Sandra gibt „Hinter die Kulissen“-Einblicke wie etwa hier von einem Event im Sommer. Und dennoch ist es relevant, weil es sich um ihr Business dreht.
Das Schöne an diesen Stories ist meiner Meinung nach, dass beides funktioniert und man auch beides immer wieder sieht: Der persönliche Einblick mit direkter H2H-Ansprache (Human 2 Human, direkte Ansprache von einer Person an die andere). Aber auch die Werbung für Produkte, Services oder Content. Da so etwas in den Stories persönlicher klingt, wirkt dies direkt weniger aufdringlich.
Weiterer Pluspunkt: Deine Follower müssen aktiv auf deine Story klicken, um sie anzuschauen. Sie wird ihnen nicht im Feed “aufgezwungen”. Sie wollen sie anschauen. Mehr Aufmerksamkeit gibt’s wohl sonst nirgendwo.
4 Gib Geld aus, wenn du was erreichen willst
Wenig überraschend: Für deine Sichtbarkeit zu zahlen, klappt nach wie vor noch. 😉
Nur organisch, ist es immer schwieriger geworden, die Aufmerksamkeit deiner potenziellen Kunden zu gewinnen. Dein Content muss in den überquellenden Feeds erst einmal gesehen werden. Das gilt Plattform-übergreifend – von Facebook über Instagram zu Pinterest. Wir waren wohl etwas verwöhnt von der jahrelangen kostenlosen organischen Reichweite… jetzt ist es an der Zeit, zu akzeptieren, dass es ein Werbebudget bedarf.
Für Sandras letzten “Überflieger”-Launch mussten wir dieses Budget etwas nach oben anpassen. Die Preise für ihre Facebook-Anzeigen haben sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Facebook ist aber immer noch am besten geeignet, wenn du in den Sozialen Netzwerken Werbung schalten möchtest. Keine andere Social-Media-Plattform kommt derzeit in Bezug auf Größe und Zielgruppenvielfalt an Facebook ran.
Verteile dein Budget:
Facebook-Ads waren lange der günstigste Weg zu werben. Und in vielen Märkten sind sie das auch immer noch. Überlege dir aber, ob du dein Werbebudgets verteilen möchtest. Besonders auf Instagram sehe ich immer mehr Werbeanzeigen, sowohl im Feed als auch in den Stories. Deswegen, probiere verschiedene Platzierungen aus, verschiedene Texte, Bild und Video. Und dann schreibe dir deine Ergebnisse auf und dokumentiere sie.
Wenn du jetzt denkst, dass das alles eine Nummer zu hoch ist für dich und du schon gar keine Lust mehr auf Werbung schalten hast: Freue dich eher darüber, dass du bisher noch keine Anzeigen geschalten hast! Wenn du ganz am Anfang bist, kannst du auch noch alles mögliche ausprobieren und testen. 🙂
5 Habe einen Plan und halte deine Ergebnisse im Blick
Im Social-Media-Marketing war es schon immer schwieriger, einen belegbaren Return on Investment zu definieren – abgesehen von den Werbeanzeigen. Oft führte das dazu, dass Unternehmen und Selbstständige einfach “irgendwas” geteilt haben, weil direkte Ergebnisse schwer messbar sind. Während das ja irgendwie verständlich ist, lautet mein Rat an dich für 2019: Verzichte auf #WischiwaschiWednesday und die hundertste Zitate-Grafik. Habe ein klares Ziel und miss es!
Vielleicht kannst du es dir so merken, dass Social Media 2019 etwas “durchdachter” und damit erwachsener wird. Dass fast alle von uns Änderungen in der Reichweite feststellen (müssen), hat auch Positives zur Folge: Die Frage nach dem “Warum” rückt wieder mehr in den Vordergrund. Warum teile ich das jetzt? Lohnt sich das? Wie hilft das meinem Business? Wie erreiche ich meine Kunden denn jetzt noch, wenn die Reichweite so gering ist? Sind meine Kunden eher auf LinkedIn oder auf Instagram? Schauen sie meine Videos? Wer folgt mir denn eigentlich?
Trägt dies zu einem professionelleren Social-Media-Auftritt bei? Ich denke ja.
Überlege dir also, auf welchen Plattformen du aktiv sein möchtest und welche Inhalte du jeweils kommunizieren möchtest. Es wird schwieriger, die Leute zu erreichen und du musst dafür Geld investieren. Also solltest du dein Ziel und deine Zielgruppe noch genauer kennen, damit du deine Zeit und dein Geld nicht verschwendest. Die Ressourcen, die du (oder deine Team-Mitglieder) investierst, müssen sich lohnen.
6 Testen!
Von Werbeanzeigen über Facebook-Lives hin zu Instagram: Die vergangenen 12 Monate haben Sandra und ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich vieles auch kurzfristig ändern kann. Oder Dinge anders kommen als zunächst angenommen.
Sandras Live-Videos waren vor einem Jahr noch um einiges prominenter: Kurzerhand haben wir daraufhin unsere Strategie, jeden Freitag live zu gehen, über Bord geworfen.
Ihre exakt identischen Werbeanzeigen haben unterschiedlich performt als noch vor einem Jahr: Scheint also nicht am Targeting oder Gestaltung der Anzeige liegen, sondern der Markt hat sich verändert.
Instagram-Stories, (etwas, was Sandra eher weniger Spaß macht 😉 ) hat mit Views von circa 50 Prozent ihrer Follower eine fantastische Reichweite, obwohl sie 8x mehr Fans auf Facebook hat. Als wir also das Engagement (die direkte Interaktion) auf absoluter Ebene betrachtet haben, hat Instagram bei Sandra eine größere Bindung als Facebook, obwohl die Zielgruppe kleiner ist: Schwups, musste Instagram ein größerer Teil unserer Strategie werden.
Was ich damit sagen will: Probiere die Dinge aus! Teste einfach mal, was bei dir funktioniert. Das ist das Schöne am Online-Marketing. Du kannst alles ausprobieren. Wenn es nicht funktioniert, hast du was gelernt.
Fazit: Dein Social Media Marketing 2019
Du bist nicht alleine mit deiner schrumpfenden Reichweite. Probiere andere Dinge aus. Habe aber eine Strategie als einfach drauf los zu posten. Beobachte genau, welche Plattformen für dich funktionieren und hab dann die Ergebnisse im Blick. Überlege dir, wo du deine kostbare Zeit investierst. Akzeptiere, dass du heutzutage wahrscheinlich Geld in die Hand nehmen musst, um gesehen zu werden. Und verteile deine Marketing-Strategie immer auf mehrere Schultern.
Es ist immer wichtig einen Plan zu habe ( Plan B auch), um Ziele zu erreichen!
Toller Artikel und teile ich absolut! Sowohl was Ads anbelangt als auch Instagram. Ich habe meine Strategie angepasst.